Berlin. Die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL sitzen wieder am Verhandlungstisch. Sie sprechen über den jüngsten Vorschlag des Konzerns, der außer den Lokführern auch die Zugbegleiter umfasst. Das gleiche Angebot hatte die Bahn auch der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) unterbreitet. Die Positionen der drei Tarifpartner im Überblick:
GDL: Die Lokführergewerkschaft fordert unter anderem fünf Prozent mehr Geld für das Zugpersonal für zwölf Monate und eine von 39 auf 37 Stunden reduzierte Wochenarbeitszeit ab Januar 2015. Hier ist sie laut GDL-Chef Claus Weselsky aber zu Kompromissen bereit. Schwierig sind die Verhandlungen aus anderem Grund: Die GDL will für ihre Mitglieder beim gesamten Zugpersonal verhandeln, nicht nur für die Lokführer unter ihnen. Das Angebot der Bahn geht ihr nicht weit genug, weil es nur Lokführer und Zugbegleiter, nicht aber Bordgastronomen oder Disponenten umfasst. Das Zugpersonal wird auch von der EVG vertreten, die bislang in diesem Bereich alleine die Tarifverträge ausgehandelt hat.
EVG: Die Eisenbahn-und Verkehrsgewerkschaft fordert für ihre 100.000 Mitglieder bei der Bahn sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat. Sie pocht darauf, dass es keine konkurrierenden Tarifregelungen für eine Berufsgruppe gibt.
Bahn: Die Bahn hat GDL und EVG ein Angebot für Lokführer und Zugbegleiter vorgelegt. Die Gehälter sollen in drei Stufen um insgesamt 5 Prozent bis Ende 2016 steigen. Dazu kämen Einmalzahlungen und Weihnachtsgelderhöhung für untere Einkommensgruppen. Auch die Bahn will verschiedene Regelungen für eine Berufsgruppe vermeiden und hat deshalb beiden Gewerkschaften materiell gleiche Angebote gemacht. (dpa)