Hilfe bei Übergröße

D ie gesetzlichen Rahmenbedingungen für Lkw-Abmessungen sind klar definiert: Im Gliederzug maximal 18,75 Meter lang, wenn es kein Kühltransport ist, bis zu 2,55 Meter breit (ansonsten 2,6 m) und nicht höher als vier Meter - alle Maße ohne Toleranz! Überschreitet eine Transportkombination die genannten Abmaße, spricht § 29 StVO von einem "Großraum- oder Schwertransport". Wörtlich heißt es: Fahrzeuge und Fahrzeugkombinationen, deren Abmessungen, Achslasten oder Gesamtgewichte die zulässigen Grenzen der StVZO überschreiten", bedürfen zum Befahren öffentlicher Straßen einer Ausnahmegenehmigung nach § 70 StVZO. Doch nicht jedem ist klar, was geht. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Die StVZO Paragraf für Paragraf durcharbeiten, die gewonnenen Erkennntnisse auf den bevorstehenden Transport anwenden - und eventuell doch Fehler machen und Bußgelder riskieren. Oder besser die nächste Prüfstelle von TÜV SÜD kontaktieren, der Sachverständige sieht sich Lkw und Ladegut vor Ort an, beurteilt und legt fest, was nötig ist. Fahrzeugs- oder Ladungsbezug Weg Nummer zwei ist die einfachere und am Ende des Tages auch kostengünstigere Möglichkeit, da man sich andernfalls schnell in den Stricken der Paragrafen verfängt. Ein Beispiel: Die Unbedenklichkeitsgrenze im Sinne des zulässigen Gesamtgewichts einer Fahrzeugkombination mit mindestens vier Achsen (unter Einhaltung vorgegebener Achsabstände) endet aktuell bei 38 Tonnen. Fahrzeuge, die sich innerhalb dieser Werte bewegen, gelten ergo als "unbedenklich". Was aber, wenn das Leergewicht der Fahrzeugkombination deutlich unter 38 Tonnen liegt, das Gewicht der Zuladung unbekannt ist? Oder ein Fahrzeug im "Normalzustand" 2,55 Meter breit ist, zum Transport aber eine Ladeflächenverbreiterung nötig wird? Ist das im gesetzlichen Rahmen? Nicht zu vergessen Fall drei: Eine Sattelkombination ist 16,5 Meter lang, also im gesetzlichen Limit. Aber die Ladung ragt hinten 2,50 Meter über. Ist eine Ausnahmegenehmigung nötig oder nicht? Zumindest Fall drei können wir auflösen. Es liegt keine Notwendigkeit einer Ausnahmegenehmigung nach § 70 StVZO vor. Allerdings muss der Überstand entsprechend gekennzeichnet sein. Weitere Unterscheidungen Wer sich bei den genannten Beispielen unsicher ist, findet als Flottenbetreiber oder Speditionsunternehmen Hilfe bei TÜV SÜD. Die anerkannten Sachverständigen verfügen über das nötige Know-how die geltenden Regelwerke betreffend. Und weil Prävention besser ist als Schadensbehebung, können Risiken frühzeitig erkannt und minimiert werden. Ansprechpartner ist TÜV SÜD Truck Service. Was die Experten in petto haben, erläutert die TÜV SÜD Truck Services-Broschüre als Download auf der Seite www.tuev-sued.de/ truck. Detailinfos erhalten Interessenten unter: +49 (0)941/6 45 11 oder beim Experten (s. Kasten). Erlaubnis und Voraussetzung Der hilft auch bei der Beantragung einer sogenannten Einzel- oder Dauererlaubnis. Beide werden nur auf Widerruf erteilt und gelten im Fall der Einzelerlaubnis maximal drei Monate - verlängerbar auf weitere drei Monate, aber nur für eine Fahrstrecke gültig. Letztlich lässt sich für nahezu jeden Sondertransport eine Genehmigung erzielen. Je nachdem, ob das Fahrzeug an sich außergewöhnliche Dimensionen und/oder Gewichte aufweist oder die transportierte Ladung, kommen zwei unterschiedliche Ausnahmegenehmigungen nach § 70 StVZO und § 46 StVO, eine Erlaubnis nach § 29 III StVO und eine Sondernutzungserlaubnis nach dem Straßenrecht in Betracht. Voraussetzung ist aber in jedem Fall die Unteilbarkeit der Ladung! Nur das Transportvolumen zu optimieren, lässt der Gesetzgeber als Grund nicht gelten. Änderungen sind geplant Zur künftigen Vereinfachung von Sondertransporten plant der Gesetzgeber aktuell eine Verordnungsänderung. Die beinhaltet unter anderem die Heraufsetzung der Gesamtmasse für eine streckenbezogene Dauererlaubnis von 50 auf 60 Tonnen - das würde den Einsatz bisher oft nötiger zusätzlicher Transportfahrzeuge für weitere Ausrüstung bzw. Ballastgewichte in vielen Fällen entbehrlich machen. Auch bei der Erteilung einer solchen "flächendeckenden Dauererlaubnis" für alle Straßen im Zuständigkeitsbereich der Erlaubnisbehörde und benachbarten Erlaubnisbehörden kann der Experte von TÜV SÜD unterstützend tätig sein. Bei Überschreitung der Abmessungen und Gewichte (s. Kasten) kann eine Dauererlaubnis für den gesamten Geltungsbereich der StVO für maximal drei Jahre erteilt werden. Nach Landesrecht kann diese auch von der Verwaltungsbehörde als Ausnahmegenehmigung der jeweiligen Vorschriften ausgestellt werden. Grenzwerte laut Änderungsentwurf § 29 StVO (Februar 2016) Bestehen keine Zweifel, dass die Fahrtwege - Brücken, vor allem auch Tunnels - für den entsprechenden Schwertransport geeignet sind? Grenzwerte an Fahrzeugen (laut Änderungsentwurf vom 16.2., anhörfreier Bereich):Höhe/Breite über alles: 4 m/3 mLänge über alles:- Einzel-Kfz (keine Sattelanhänger): 15 m- Züge: 23 m- Kurvenverhalten des Sattel-Kfz wird in Teilkreisfahrt eingehalten (§ 32 StVZO): 23 mAchslasten:- Einzelachsen 11,5 t- Doppelachsen - Achsabstand: über 1,0 m - kleiner als 1,3 m: 17,6 t 1,3 m bis 1,8 m: 18,0 tGesamtmasse:Einzelfahrzeuge: mit zwei Achsen (ausgenommen Sattelanhänger): 20,0 tKfz/Anhänger mit drei Achsen: 27,5 t/25,0 tKraftfahrzeuge mit zwei Doppelachsen, deren Mitten mindestens 4,0 m voneinander entfernt sind, und Sattelzugmaschinen und Zugmaschinen mit vier Achsen: 33,0 tFahrzeugkombinationen:mit drei Achsen: 29,0 tmit vier Achsen; 38,0 tmit fünf Achsen: 41,8 t TÜV SÜD Ansprechpartner TÜV SÜD Auto Service GmbH, Jürgen Fleischmann 93059 Regensburg Tel.: +49 941 645-35 E-Mail: Juergen.Fleischmann@tuev-sued.de

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