Bergisch Gladbach. Wenn es auf der Straße kracht, ist nicht nur die körperliche Unversehrtheit in Gefahr. Studien belegen, dass viele an Verkehrsunfällen beteiligte Personen in der Folge unter psychischen Belastungen leiden. Auch Helfer, Angehörige oder Zeugen des Unfallgeschehens können betroffen sein. Bislang war es oftmals schwierig Informationen und Versorgungsangebote bei psychischen Unfallfolgen zu finden. Um diese Situation zu verbessern, initiierte die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) eine Untersuchung, in der die bestehenden Versorgungsstrukturen erfasst und mögliche Wege zur Verbesserung der Informationsvermittlung entwickelt wurden.
In der Folge wurde das Internetportal Hilfefinder.de für Menschen mit psychischen Unfallfolgen eingerichtet. Die Recherche ergab, dass bundesweit mehr als 2600 Institutionen an der Versorgung von Menschen mit psychischen Unfallfolgen beteiligt sind. Nur ein Bruchteil davon ist allerdings auf Unfallopfer des Straßenverkehrs spezialisiert. Der Bedarf an spezialisierten Therapeuten übersteigt das derzeitige Angebot deutlich und bestehende Ressourcen werden nicht nachhaltig genutzt. Ein Fazit der Untersuchung ist deshalb, die Therapievermittlung effektiver und effizienter zu gestalten.
Auf Hilfefinder.de können sich Unfallopfer und deren Angehörige sowie Behandelnde und professionelle Helfer unter anderem über mögliche Hilfemaßnahmen bei psychischen Unfallfolgen und gesetzliche Regelungen informieren. Unter anderem sind Therapeutensuchen verlinkt. Gesprächsleitfäden helfen dabei, mit den entsprechenden Institutionen Kontakt aufzunehmen. Auch ein Trauma-Check gehört zum Angebot, der eine Ersteinschätzung bezüglich psychischer Unfallfolgen ermöglicht.
Hilfefinder.de ist ein Gemeinschaftsprojekt der BASt, dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat und der Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland. (sno)