Hamburg. Die Hamburger Hafen- und Logistik AG hat 2011 von der positiven Umschlagentwicklung im größten deutschen Universalhafen profitieren können. Das Traditionsunternehmen schlug im Berichtsjahr mit gut 7,1 Millionen Standardcontainer (TEU) nicht nur rund 21 Prozent mehr Zwanzig-Fuß-Einheiten um. Der Konzern legte auch bei Umsatz und Ertrag kräftig zu. HHLA-Vorstandschef Klaus-Dieter Peters beschreibt daher 2011 als „ein erfolgreiches Geschäftsjahr“. Man habe die im Herbst letzten Jahres vorgelegte Ergebnisprognose „erfüllt“, freut sich Peters in einem am Dienstag vorgelegten Zwischenbericht. Die eigentliche Bilanz-Pressekonferenz wird am 30. März in Hamburg ausgerichtet.
Es sei dem Unternehmen erneut gelungen, auch im vergangenen Jahr weitere Marktanteile zurück zu gewinnen. Das gilt im Besonderen im Containergeschäft, das sich im Teilkonzern „Hafenlogistik“ wiederfindet. Der Containerumschlag in Hamburg wurde einmal mehr vom Asien- und Osteuropa-Geschäft getragen. Neben ihren drei Containerterminals im Hamburger Hafen ist die HHLA auch im Schwarzmeerhafen Odessa präsent. Beim Containerumschlag des Elbe-Hafens hat der Konzern einen Marktanteil von über 70 Prozent. Zur Einordnung: Nach Erhebungen des Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH) kann Hamburg für 2011 mit einem Gesamtumschlag von gut neun Millionen TEU rechnen, was ihm wieder den zweiten Platz innerhalb der Hamburg-Le Havre-Range sichert. Die endgültigen Umschlagzahlen wird die Hafen Hamburg Marketing (HHM) am 13.Februar in der Elb-Metropole vorlegen.
Im Herbst diesen Jahres wird die HHLA aller Voraussicht nach wieder ein Stück Hamburger Hafengeschichte schreiben. Dann erwartet das Unternehmen einen 16.000 TEU-Frachter der Reederei CMA CGM. Diese Reederei hatte am 14. Juli 2010 einen Meilenstein mit dem Erstanlauf des 14.000-TEU-Frachters „CMA CGM Christophe Colomb“ gesetzt.
Intermodal-Konzepte im Hinterland
Der HHLA-Konzernumsatz pendelte sich bis Jahresende bei gut 1,215 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,068 Milliarden Euro) ein. Als Betriebsergebnis erwirtschaftete das Hafen- und Logistik-Unternehmen einen Gewinn von 205 Millionen Euro nach 193 Millionen Euro im Vorjahr.
Die Erfolgsgeschichte bei den intermodalen Dienstleistungen konnte die HHLA auch 2011 fortschreiben, und zwar im Besonderen bei den Containerganzzug-Verbindungen nach Tschechien sowie Polen. Im Gesamtnetz wickelte der Konzern rund 1,9 Millionen TEU ab, ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ende September 2011 hatte die HHLA-Intermodal-Tochter Polzug im polnischen Posen ihr neues Hub in Betrieb genommen. Seit Dezember 2011 verkehren Shuttle-Züge ohne Lok-Wechsel an der Grenze zwischen den norddeutschen Großhäfen Hamburg und Bremerhaven nach Posen. 2012 will Polzug auch im Großraum Warschau ein neues KV-Terminal einweihen, das die fast 20 Jahre alte Anlage in Pruszkow bei Warschau ersetzen wird.
Sorgen beim Fruchtumschlag
Einen Wermutstropfen trübt allerdings die Freude über das gute Abschneiden. Der Fruchtumschlag, und hier im Besonderen der Bananen-Umschlag, holpert. Auch deswegen muss der Konzern eine Wertberichtigung in Höhe von zehn Millionen Euro vornehmen. Der Trend zur Containerisierung auch der Bananen-Verkehre, die bislang noch im großen Umfang mit konventionellen Kühlfrachtern transportiert werden, setzte sich 2011 weiter rasant fort. An der Fruchtumschlaganlage am O´Swaldkai hat das massive Eingriffe zur Folge. Mit den konventionellen Bananenfrachtern ist beim Löschen weiterhin sehr viel Handarbeit verbunden. (eha)