Antwerpen. Der Hafen Antwerpen rechnet auch 2012 mit einer weiteren Zunahme von Containerschiffen mit Stellplatzkapazitäten von mehr als 10.000 Standardcontainer (TEU). „Seit der Scheldevertiefung (Dezember 2010, d.Red.) ist die Zahl der Anläufe regelrecht emporgeschnellt. Das ist für uns ein Beleg dafür, dass die Reedereien Vertrauen in unsere große Trümpfe als landeinwärts gelegener Hafen haben“, sagte Marc van Peel, Vorsitzender des Städtischen Hafenbetrieb Antwerpen (SHA). Jüngster „Vertrauensbeweis“ ist der Anlauf Großcontainerschiffs „Eleonora Maersk“ mit einer Transportkapazität von 15.500 TEU im Scheldehafen in der Nacht vom 3. auf den 4.Februar.
Der Frachter der sogenannten E-Klasse, zu der noch die Schwesterschiffe „Emma Maersk“, „Estelle Maersk“, „Evelyn Maersk“, „Ebba Maersk“, „Elly Maersk“, „Edith Maersk“ und „Eugen Maersk“ gehören, sind jeweils 397 Meter lang, 56 Meter breit und wurden im Zeitraum 2006 bis 2008 gebaut und in Dienst gestellt. Die dänische Großreederei wollte mit dem aktuellen Anlauf der „Eleonora Maersk“ erneut die nautische Erreichbarkeit des Antwerpener Hafens testen. Vor knapp drei Wochen hatte die „Edith Maersk“ die Testserie eröffnet. „Auch dieses Mal ist alles prima gelaufen“, erklärte Annik Dirkx, SHA-Sprecherin der VerkehrsRundschau auf Anfrage. Am PSA-Terminal im Deurganckdok löschte der Frachter rund 3700 TEU. Ursprünglich war die Ladung für Rotterdam bestimmt. Maersk betonte, dass der Anlauf im Scheldehafen nicht erfolgte, weil die Abläufe auf dem APM-Terminal in Rotterdam augenblicklich durch spontane Streikaktionen immer wieder kurzfristig gestört werden. Die „Eleonora Maersk“ verließ Antwerpen am Sonnabendabend gegen 22 Uhr mit Ziel Bremerhaven.
Intensiv begleitet wurde der Anlauf des Schiffsgiganten auch durch die „Permante Überwachungskommission für die Schelde“ (Permanente Commissie van Toezicht op de Scheldevaart). Ihr gehören erfahrene Nautiker aus den Niederlanden und Belgien an, da die Schelde mehrheitlich auch auf niederländischem Hoheitsgebiet verläuft. Sie wertet die Anläufe aus, um damit am Ende dauerhaft das „grüne Licht“ dafür zu geben, dass die großen Frachter, neben Containerschiffen sind es auch Bulker, den Hafen Antwerpen sicher ansteuern können.
In Antwerpen kann man sich auch vorstellen, dass der Hafen in Zukunft von 18.000 TEU-Frachtern angesteuert wird, die Maersk derzeit in Südkorea bauen lässt. (eha)