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Hauptstadtflughafen öffnet später

08.05.2012 16:57 Uhr
Hauptstadtflughafen öffnet später
Die Berliner Flughafen-Eröffnung kann nicht wie geplant am 3. Juni stattfinden – für FDP-Fraktionschef Brüderle eine "Blamage"
© Foto: imago/imagebroker

Der neue Hauptstadtflughafen kann nicht wie geplant am 3. Juni seinen Betrieb starten. Mängel in der Brandschutztechnik sind Grund für die Verzögerung

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Berlin/Schönefeld. Der Start des neuen Hauptstadtflughafens muss kurz vor der Eröffnung überraschend verschoben werden. Weil die Brandschutztechnik nicht ausgereift ist, geht das Milliardenprojekt nicht wie geplant am 3. Juni in Betrieb, sondern verzögert sich um mindestens zwei Monate. Das teilte Flughafenchef Rainer Schwarz am Dienstag auf einer Pressekonferenz mit. Es ist die zweite Verschiebung, ursprünglich war der 30. Oktober 2011 als Eröffnungstermin vorgesehen. Wegen der Entscheidung sollen keine geplanten Flüge ausfallen, sondern über die bisherigen Flughäfen in Tegel und Schönefeld abgewickelt werden.

Der Chefplaner des neuen Airports, Technik-Geschäftsführer Manfred Körtgen, begründete die kurzfristige Entscheidung am Dienstag mit der Brandschutztechnik inklusive einer großen Belüftungsanlage, die nicht den nötigen Reifegrad habe. Der TÜV könne sie deshalb bis zum 3. Juni nicht genehmigen.

Der Berliner Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), der auch Aufsichtsratschef der Flughafengesellschaft ist, erfuhr nach eigenen Worten erst am Montagabend von der „bitteren Erkenntnis“. Die Gesellschafter – Berlin, Brandenburg und der Bund – könnten sich über die Sicherheitsbedenken nicht hinwegsetzen: „Sicherheit hat Vorrang“. Zu den Kosten der Verschiebung sagte Wowereit, einige Maßnahmen zur Beschleunigung müssten nun nicht bezahlt werden. Andererseits gingen Millionenbeträge als Einnahmen verloren, die aus höheren Entgelten einkalkuliert worden seien.

Nach der Terminabsage wurde Kritik an der Planung und an den Verantwortlichen laut. FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle kritisierte die Verschiebung als schweren Imageschaden. „Für Deutschland, für die Bundeshauptstadt ist das eine peinliche Blamage.“ Der Grünen-Verkehrsexperte im Bundestag, Anton Hofreiter, bezeichnete im „Handelsblatt“ das Projektmanagement der Flughafengesellschaft als „erstaunlich unprofessionell“.

Trotz der Pleite will Flughafenchef Rainer Schwarz weitermachen:„So intensiv, wie ich bisher für dieses Projekt gearbeitet habe, bin ich bereit, weiterzuarbeiten, und das wird auch so der Fall sein.“ Er könne sich „nur entschuldigen für die Situation“.

Mit der Inbetriebnahme des neuen Flughafens wird Tegel im Westen der Stadt geschlossen. Der City-Airport Tempelhof ist bereits seit 2008 außer Betrieb. (dpa/bw)

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