Hauptsache heiß!

Thermo-Isolierung für Sattelkipper im Asphalttransport - aktuell Pflicht für Großbaustellen mit einer Asphaltdecke ab 18.000 Quadratmetern und bis 2019 für alle Bauabschnitte an Bundesfernstraßen - bieten mittlerweile viele Hersteller an. Mit einem Rundschreiben informierte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Ende 2016 über die "Maßnahmen zur Steigerung der Asphalteinbauqualität": Aufgrund der bis dato gewonnenen Erfahrungen kann der Nachweis der Asphaltmischgut-Temperatur von mindestens 200 Grad optional auch mit alternativen Messeinrichtungen geführt werden. Eine fest verbaute Messeinrichtung ist demnach nicht verpflichtend. Viele Wege führen also nach Rom - doch welche Route nehmen die großen Branchenplayer? Integrierte Vier-Punkte-Messtechnik Der Kögel Asphalt-Mulden-Kipper ist gemäß der angepassten Asphalt-Verordnung auf Wunsch mit einer integrierten Vier-Punkte-Messtechnik und einem Temperaturanzeigegerät samt optional erhältlichem Drucker bestellbar. "Diese Lösung ist inzwischen praxistauglich, denn die vorgeschriebenen Messpunkte liegen heute tiefer in der Mulde, somit besteht nicht mehr die Gefahr, dass die Messpunkte sozusagen in der Luft liegen", erklärt Patrick Wanner, Leiter der Kögel-Öffentlichkeitsarbeit. Die vier Sensoren messen an der Außenseite der Mulde die Temperatur und sind unter der Isolierung verlegt. Dadurch werden die Messwerte je nach Außenwandstärke entsprechend interpoliert. Ein Display zeigt wechselnd die vier Einzelmesspunkte und die Durchschnittstemperatur an. Mit zwei oder drei Achsen Den vollisolierten Asphalt-Mulden-Kipper bietet Kögel zwei- und dreiachsig in allen verfügbaren Wand- und Muldenstärkenvarianten an - mit einem Ladevolumen von 24 und seit Jahresanfang auch in einer 27-Kubik-Version. "Neu ist zudem auch eine optional erhältliche Dosiereinheit (Getreideschieber) an der Rückwandklappe des Kögel Asphalt-Mulden-Kippers", ergänzt Patrick Wanner. Optional mit einem Schiebeverdeck ist auch eine an der Muldenstirnwand befestigte ausziehbare Aufstiegsleiter wählbar. "Nachdem das BMVI die Einsatzankündigung bezüglich des Punktes 'Einführung einer fest installierten Messtechnik zur Temperaturbestimmung' kurz vor dem Jahreswechsel erneut geändert hat, können Kunden von Schmitz Cargobull auch weiterhin von der sicheren, komfortablen und direkten Messmethode mittels Einstech-Thermometer durch die Seitenwand profitieren", so Frank Reinartz, Leiter Produktmanagement Sattelkipper bei Schmitz Cargobull, über die in Horstmar favorisierte Alternative zu fest verbauter Messtechnik. Alle Thermomulden von Schmitz verfügen demnach über zwei gut zugängliche Messöffnungen pro Seitenwand, die eine manuelle Temperaturmessung sicher vom Boden aus und direkt im Ladegut ermöglichen. Ein Aufenthalt beim Abkippen im Gefahrenbereich zwischen Fertiger und Kipper ist laut Reinartz nicht nötig. "Diese Messmethode ist jetzt mit der elektronischen Temperaturmessung gleichgestellt worden und ist nicht mit zusätzlichen Investitionen in teure Messtechnik verbunden", ergänzt er. 200 Kilo Gewicht rausgenommen Aktuell präsentiert Schmitz Cargobull eine neu entwickelte Thermoisolierung für seine Stahl-Rundmulde, bei der Isoliermaterial und Außenblech nicht mehr miteinander verbunden sind, was bei Beschädigungen einen Teilaustausch und eine einfache Demontage der Isolierung vor Schweißarbeiten in der Mulde ermöglichen soll. Zudem wurde Gewicht eingespart: 200 Kilo mehr Nutzlast beim Sattelkipper S.KI mit einer 24-Kubik-Stahlrundmulde sind das Ergebnis (SR 7.2 / Bordwandhöhe 1460 mm). Als Isoliermaterial setzt Schmitz auf einen laut eigenen Aussagen bisher im Trailer-Bereich nicht eingesetzten Werkstoff - auf elastomeren Schaum. Der wasserresistente Schaumstoff soll durch eine höhere Verschleißfähigkeit als beispielsweise Hartschaum und seine dünnere - und damit leichtere - Ausführung punkten. Zusätzlich zu den Stahlmulden bieten die Cargobullen auch ihre Alu-Kastenmulde mit einer Vollisolierung an (Eigengewicht ab 5,1 Tonnen). Alle Mulden werden in Horstmar auf Wunsch für die Ausrüstung der Mess-Sensorik vorbereitet. Konkurrent Schwarzmüller bietet mit seinem Drei-Achs-Thermo-Muldenkippsattel einen isolierten Leichtbauanhänger. Die Voll-Aluversion, lieferbar ab einem Eigengewicht von 4,7 Tonnen, ist auf eine Nutzlast von mehr als 28 Tonnen ausgerichtet. Laut offizieller Meldung reduziert eine feuchtigkeitsinaktive Isolierung der Kippmulde mit TÜV-geprüftem PU-Hartschaum den Temperaturverlust beim Mischguttransport auf ein Minimum. Für die exakte Temperaturerfassung beim Asphalttransport setzt Schwarzmüller bei seinen Thermomulden auf vier eingebaute Sensoren. Temperaturen vor Ort ausdrucken Auch in Triptis setzt man auf die Vier-Punkte-Messtechnik: "Grundsätzlich erfüllt beziehungsweise übererfüllt Fliegl die im VDA-Normentwurf definierten Vorgaben für die Isolierung von Thermomulden", erläutert Götz Gemeinhardt für die Fliegl-Trailer. "Für die Temperaturmessung sind sie standardmäßig vorbereitet: Auf Kundenwunsch ermitteln vier Sensoren (Anzahl vom VDA empfohlen) die Werte an der Mulden-Außenseite. Ein Steuergerät verarbeitet die Daten und berechnet die Temperatur im Muldeninneren. Der Anwender kann das Messergebnis über einen mit dem Bordcomputer verbundenen Mini-Printer vor Ort ausdrucken oder via Smartphone-App auslesen und übertragen." Zentrale Innovation des Fliegl-Asphaltprofi-Thermo mit einem Leergewicht von rund 5470 Kilo: seine speziell gedämmte 24-Kubik-Mulde mit "Fliegl-Isotherm" als Dämmstoff auf der Muldenaußenseite. So soll der Fliegl-Kipper, der serienmäßig eine Fertigerbremse, eine automatische Fahrwerksanhebung und einen klappbaren Heck-Unterfahrschutz mitbringt, eine vollständige Isolierung erreichen. Alle Tests und Fahrberichte für Abonnenten www.verkehrsrundschau.de/testdatenbank Anbieter-Auswahl Carnehl www.carnehl.euFliegl www.fliegl-fahrzeugbau.deKempf www.kempf.agKögel www.koegel.comMeiller www.meiller.comReisch www.reisch-fahrzeugbau.deSchmitz Cargobull www.cargobull.comSchwarzmüller www.schwarzmueller.com Neuer Anhänger für Traktoren Weniger ist mehr: SK 460 Krampe Fahrzeugbau hat im Juni erstmals den Erdbaukipper SK 460 vorgestellt - getreu dem Motto "Weniger ist mehr": Der kompakte Anhänger mit 4,65 Meter langer und einem Meter hoher Wanne und serienmäßig hydraulischer Heckklappe soll durch seine Wendigkeit und einen geringen Zugkraftbedarf punkten und lässt sich laut Krampe schon mit einem Schlepper ab 75 PS fahren - egal, ob Sand, Kies oder Hackschnitzel geladen werden. Aus dem regulärem Transportvolumen von 10,2 Kubik werden durch Silageaufsätze 18,4 Kubik, der Teleskopzylinder des SK 460 soll etwa 12 Tonnen Hubleistung bei trockenem Sand schaffen. sl