Hamburg. In der norddeutschen Schifffahrtszene zieht schweres Wetter auf. Berichten der Tageszeitungen „Hamburger Abendblatt“ und „Welt“ zufolge zeichnen sich Probleme rund um den Verkauf der Hapag-Lloyd AG vom bisherigen Eigentümer TUI AG an das Hamburger Konsortium „Albert Ballin“ ab. Beide Zeitungen berichten in ihren heutigen Ausgaben übereinstimmend von einem „Streit über die künftige finanzielle Ausstattung für die Reederei“. Der Auslöser für diesen Konflikt ist, dass die Käufer inzwischen einen genauen Einblick in das Zahlenwerk des Schifffahrtsunternehmens hatten. Habe die Reederei bis Ende September noch positive Zahlen ausgewiesen, so sei das positive Ergebnis vor allem als Folge des dramatischen Mengeneinbruchs im Zuge der Finanzmarktkrise im letzten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Dem Abendblatt zufolge könnten jetzt die für die Finanzierung des Kaufpreises – rund 1,4 Milliarden Euro – seitens des Konsortiums mit ins Boot geholten Banken ihre Kreditzusagen auf den Prüfstand stellen. Die Rede ist sogar von einem „Sonderkündigungsrecht“ für die Banken. In den beiden Medienberichten ist derzeit auch die Rede davon, dass das Konsortium angesichts der neuen Fakten- und Zahlenlage auf Nachverhandlungen über den Kaufpreis besteht. Dies werde allerdings seitens der TUI kategorisch abgelehnt, weil dafür der Vertrag „keinen Spielraum zulässt“, berichten die beiden im Springer-Konzern erscheinenden Tageszeitungen. Der formelle Abschluss des Kaufvertrages, eigentlich für den Januar vorgesehen, soll sich nach Welt-Informationen in den Februar hinein verschieben. Der Verkauf der Hamburger Traditionsreederei durch die TUI wurde am 12. Oktober 2008 in Hannover offiziell bekannt gegeben. Ihm ging ein monatelanger Verhandlungspoker voran. So gehörte die fernöstlich NOL-Gruppe zu den härtesten Mitbewerbern. Inzwischen ist das Unternehmen aufgrund der Finanzmarktkrise allerdings auch in schwere See geraten. Zum Hamburger Konsortium Albert Ballin gehören neben dem Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne auch die HSH Nordbank, die Hanse Merkur, die Signal Iduna, die Privatbank M.M. Warburg sowie der Stadtstaat Hamburg. (eha/ak)
Hapag-Lloyd-Verkauf: Krach mit der TUI

Berichten der Tageszeitungen „Hamburger Abendblatt“ und „Welt“ zufolge zeichnen sich Probleme rund um den Verkauf der Hapag-Lloyd AG vom bisherigen Eigentümer TUI AG an das Hamburger Konsortium „Albert Ballin“ ab.