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Hapag-Lloyd rechnet mit weiter rückläufigem Gewinn 2024

14.03.2024 16:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Hapag-Lloyd Containerschiff
Hapag Lloyd hat einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gegeben
© Foto: CSschmuck/ AdobeStock

2022 war wegen der Folgen der Coronapandemie für die Lieferketten das beste Jahr in der Geschichte von Hapag-Lloyd. Inzwischen hat sich die Lage normalisiert, mit Folgen für den Gewinn.

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Nach dem Gewinneinbruch 2023 rechnet die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd auch 2024 mit rückläufigen Ergebnissen.

„Wir sind zufriedenstellend in das laufende Geschäftsjahr gestartet, aber das wirtschaftliche und politische Umfeld bleibt - insbesondere auch mit Blick auf die aktuelle Situation rund um das Rote Meer - volatil und herausfordernd“, hieß es am Donnerstag, den 14. März zur Vorlage des Geschäftsberichts für das vorige Jahr. „Für 2024 gehen wir deshalb insgesamt von einem Ergebnisrückgang aus.“

Update, 14.März, 16:00:

Ein Überangebot an Schiffen auf den Weltmeeren, ein schwächelnder Welthandel und die andauernde Gewalt der Huthi-Miliz gegen Handelsschiffe im Roten Meer: Die Hamburger Containerreederei Hapag-Llloyd sieht sich nach den goldgeränderten Bilanzen während der Coronapandemie in schwierigem Fahrwasser. Dieses Jahr könnte es nach einer ersten Prognose sogar Verluste geben. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) werde sich im laufenden Jahr in einer Bandbreite von minus 1 bis plus 1 Milliarde Euro bewegen, hieß es weiter.

"In der Mitte liegt ungefähr eine schwarze Null und ich hoffe, dass wir nicht mit roten Zahlen enden", sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen. "Aber es gibt halt sehr viele Unsicherheiten". 

Während der Pandemie hatten alle Reedereien von Verwerfungen in den Lieferketten mit fehlenden Kapazitäten und einer hohen Nachfrage nach Transporten auf See profitiert. Die Preise, im Branchenjargon Frachtraten, schnellten in die Höhe. Unter dem Strich bescherte dies Hapag-Lloyd 2022 einen beispiellosen Gewinn von rund 17 Milliarden Euro - und den Aktionären eine Dividende von 63 Euro je Aktie. 

Für 2023 standen nach einem erwarteten Gewinneinbruch unter dem Strich aber immer noch 2,95 Milliarden Euro. Es war damit das drittbeste Jahr in der Geschichte der mit einer Flotte von derzeit 266 Schiffen weltweit fünftgrößten Containerreederei.

Je Aktie will Hapag-Lloyd 9,25 Euro ausschütten. Der Konzerngewinn war sogar höher als das Konzern-Ebit von 2,5 Milliarden Euro, "da wir dank unserer hohen Liquidität ein positives Finanzergebnis erwirtschaftet haben", wie Finanzvorstand Mark Frese sagte.

Geht es nach den aktuellen Prognosen, dürften die Gewinne 2024 nicht annähernd wieder erreicht werden. Habben Jansen sprach von einer herausfordernden Zeit. Erst nach 2025 und 2026 "werden wir hoffentlich wieder in eine normale Situation zurückkommen", so der seit 2014 amtierende Vorstandschef. Sein Vertrag wurde vom Aufsichtsrat vorzeitig bis Ende März 2029 verlängert. 

Der Umsatz des Hapag-Lloyd-Konzerns schrumpfte 2023 auf knapp 17,8 Milliarden Euro, das war nur noch knapp die Hälfte des Umsatzes im Rekordjahr 2022. Maßgeblich dafür war bei einer in etwa stabilen Transportmenge von 11,9 Millionen Standardcontainern (TEU) eine im Vergleich zu 2022 fast halbierte durchschnittliche Frachtrate von etwa 1500 Euro je TEU. Der Rückgang der Frachtraten hatte sich zum Jahresende hin beschleunigt - das Management spricht von einem "unhaltbar niedrigen" Niveau. Letztlich musste Hapag-Lloyd im Schlussquartal 2023 sogar erstmals seit 2016 ein negatives Ebit verbuchen. 

Mit dem Beginn der Huthi-Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer Anfang 2024 haben sich die Frachtraten allerdings wieder spürbar erhöht, auch weil die von den Reedereien beschlossenen Umleitungen ihrer Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas länger dauern, die Reedereien ihre Schiffe schneller fahren lassen und Transporte damit kostspieliger sind. Unklar ist, wie lange diese Situation beibehalten wird, und welche Effekte dies auf die Geschäftszahlen haben wird. 

"Das Leben unserer Belegschaft ist weit wichtiger als eine längere Fahrzeit von sieben Tagen", sagte Habben Jansen. "Wir warten also, bis sich das normalisiert." Weil die Angriffe erst Mitte Dezember begonnen hätten, werde sich die finanzielle Auswirkung erst mit den Zahlen für das erste Quartal zeigen, die Mitte Mai vorgelegt werden sollen.

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