###Diese Meldung wurde am 23.12.2020 um am 13.14 Uhr aktualisiert###
Dover. Am englischen Hafen Dover ist es zwischen wartenden Lastwagenfahrern und der Polizei zu Schubsereien und Handgemenge gekommen. Frustrierte Fahrer hätten die Polizei ausgepfiffen, einige versuchten, an den Beamten vorbeizukommen, wie britische Medien am Mittwoch berichteten. Zuvor hatten Großbritannien und Frankreich mitgeteilt, dass von Mittwoch an wieder Lastwagen über den Ärmelkanal in die EU setzen dürfen. Bedingung: Die Fahrer müssen einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Die Testmöglichkeiten sind derzeit allerdings begrenzt und es könnte Tage dauern, den Lkw-Rückstau aufzulösen.
Verantwortlich für die Corona-Tests ist die britische Seite: Das Miliär richte Testzentren für Lastwagenfahrer in der südostenglischen Grafschaft Kent ein, sagte Jenrick. Frankreichs beigeordnter Minister für Verkehr, Jean-Baptite Djebbari, twitterte an die Adresse der Wartenden: „Wir arbeiten hart daran, dass so viele von Ihnen wie möglich nach Hause kommen können, um die Weihnachtsferien mit ihrer Familie zu verbringen.“ Nach Schätzung des britischen Verbands der Speditionsunternehmen RHA warten mittlerweile 8000 bis 10.000 Fahrzeuge auf die Ausreise. Die Züge durch den Eurotunnel nahmen den Betrieb bereits in der Nacht wieder auf.
Lkw-Fahrer warten auf Tests und sie dürfen Lenkzeiten verlängern
Der britische Verkehrsminister Grant Shapps teilte mit, es seien ausreichend Schnelltests, die ein Ergebnis nach 30 Minuten anzeigen, in die Region geschickt worden. In der wichtigen Hafenstadt Dover kamen Mitarbeiter des Gesundheitsdiensts NHS an. Würden Fahrer positiv getestet, werde das Ergebnis mit einem PCR-Test überprüft, sagte Bauminister Robert Jenrick. Bei einem weiteren Positivergebnis würden die Fahrer „covid-sicher“ in Hotels untergebracht. Mehr als 2000 Lastwagen parken auf einem still gelegten Flughafen, Hunderte weitere auf der Autobahn M20. Minister Shapps lockerte unterdessen erneut die Ruhezeiten: Lkw-Fahrer dürfen nun elf statt neun Stunden am Steuer sitzen. (dpa/ag)