Washington/Peking. US-Präsident Donald Trump hat den Handelskonflikt mit China verschärft. Ungeachtet der laufenden Gespräche erhöhten die USA die geltenden Sonderzölle auf Einfuhren aus China in der Nacht zum Freitag, 10. Mai, um mehr als das Doppelte. China kündigte „notwendige Gegenmaßnahmen“ an. Trotz der Eskalation des seit Monaten andauernden Streits zwischen den zwei größten Volkswirtschaften wollen beide Seiten ihre zweitägigen Verhandlungen in Washington am Freitag aber fortsetzen.
Bei der ersten Runde am Donnerstag konnte kein Durchbruch erzielt werden. Kurz nach Mitternacht Ortszeit in Washington trat die Anhebung der Sonderabgaben auf Importe aus China im Wert von 200 Milliarden Dollar in Kraft. Die Zölle stiegen von bisher zehn auf 25 Prozent. Davon ist jetzt die Hälfte aller chinesischen Exporte in die USA betroffen.
Deutsche Autobauer von Handelskonflikt betroffen
Die Eskalation wird auch Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben. Besonders deutsche Autobauer wie BMW und Daimler, die von ihren Werken in den USA im großen Stil nach China liefern, wären von chinesischen „Gegenzöllen“ betroffen. Da die gegenseitigen Sonderabgaben die chinesische Wirtschaft bremsen, wird auch die deutsche Exportindustrie leiden.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht in der Verschärfung des Streits eine „Bedrohung für die Weltwirtschaft“. Der sich verschärfende Konflikt treffe auch Europas Maschinenbau, warnte der Verband der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA). (dpa)