Hamburg. Hamburg festigt seine Stellung als mit Abstand bedeutendster Eisenbahn-Hafen in Europa. Das betonte Jens Meier, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority (HPA), am Donnerstag in Hamburg anlässlich der Entladung des symbolischen zweimillionsten TEU, der in diesem Jahr mit dem Verkehrsträger Bahn von beziehungsweise nach Hamburg transportiert wurde. Zugleich stieg das Schienengüteraufkommen von und nach dem Elbe-Hafen – Container und andere Güter – in diesem Jahr auf rund 41,3 Millionen Tonnen. Beides sind Rekordwerte in der Geschichte der Hafenbahn, die es seit Mitte des 19.Jahrhunderts gibt. Die Hafenbahn sei damit ein echtes „Zugpferd für den Hafen geworden", ergänzte Meier.
Der Jubiläums-Container wurde auf dem weitläufigen Areal des Terminals von Eurokombi umgeschlagen. Das Unternehmen wurde im August 2001 gemeinsam durch die Eurogate-Gruppe sowie die Frankfurter Kombiverkehr KG gegründet. Der Terminalkomplex, der für eine Jahreskapazität von gut 700.000 Frachteinheiten konzipiert ist, wurde in den zurückliegenden Jahren schrittweise ausgebaut, das heißt sowohl hinsichtlich der Anzahl der zuglangen Gleise als auch der entsprechenden Kran-Anlagen. Auch Emanuel Schiffer, Vorsitzender der Eurogate-Gruppengeschäftsführung, freute sich. Die Hafenbahn ist aus seiner Sicht „ein wichtiger Faktor" zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens, so Schiffer. Die Eurogate-Gruppe betreibt in direkter Nachbarschaft zum Bahn-Terminal das große Seehafen-Container-Terminal.
Zum weiteren Wachstum des Bahnumschlags, das sich bereits im Sommer diesen Jahres abzeichnete, haben mehrere Faktoren beigetragen. Zum einen profitierte die Bahn vom wachsenden Güterumschlag des Hamburger Hafens. Zum anderen zahlten sich nach Überzeugung von HPA-Bahnchef Harald Kreft auch die umfangreichen Investitionen in das HPA-eigene Hafenbahnnetz aus, das aktuell rund 300 Kilometer umfasst. Die Modernisierung war dringend geboten, nachdem im Sommer 2006 Teile des Hafenbahnnetzes kurz aufgrund erheblicher, über Jahre hinweg aufgelaufener Wartungsdefizite vor dem Kollaps standen. Zwischen 2008 bis 2010 wurden rund 125 Millionen Euro in die Hafenbahn investiert. „2012 planen wir nochmals rund 70 Millionen Euro", kündigte HPA-Chef Meier an. Einer der Investitionsschwerpunkte stellt der zweigleisige Ausbau der Gleisanbindung an den Containerterminal Altenwerder (CTA) dar. Diese Anlage, die modernste im Hamburger Hafen, besteht im Sommer 2012 insgesamt zehn Jahre.
Auch in einem anderen Punkt ist der Hamburger Hafen mit seiner Bahn im europäischen Vergleich spitze: bei der Anzahl der Eisenbahnverkehrs-Unternehmen (EVU), die eine Zugangsberechtigung zum Hafen haben. Aktuell sind es 93 Unternehmen. (eha)