Hand in Hand zur neuen Systemlandschaft

Medi liefert medizinische Hilfsmittel über ein Netzwerk aus Distributoren und eigenen Niederlassungen in die ganze Welt. Die Leistungspalette reicht von medizinischen Kompressionsstrümpfen über orthopädische Einlagen bis hin zu Sport- und Fashion-Produkten mit Kompression. Die weltweite B2B- und B2C-Belieferung in über 90 Länder übernimmt die 2008 gegründete, hauseigene MSMD-Logistik. Von Bayreuth aus plant und steuert MSMD die Abwicklung der logistischen Tätigkeiten entlang der gesamten Supply Chain - vom Logistikcenter bis zum Endkunden. Rund 94 Prozent aller Kundenauftragspositionen werden in Deutschland, Österreich, Belgien und Luxemburg spätestens 24 Stunden nach Auftragseingang beim Kunden angeliefert. Mit neuer Systemlandschaft wachsen Angesichts des kontinuierlichen Unternehmenswachstums und der steigenden Sortimentsbreite entschieden sich Medi und MSMD 2018 für eine umfassende Modernisierung des Logistikzentrums, deren Herzstück der Neubau eines Shuttlelagers bildete. Als Generalunternehmer und gesamtverantwortlicher Systemintegrator wurde UBH Software & Engineering aus dem nahegelegenen Ebermannsdorf beauftragt. Inbegriffen waren der Ausbau bestehender Gebäudeteile verbunden mit einem Retrofit der fördertechnischen Komponenten, der Neubau des Shuttlelagers mit neuem Kommissionier- und Packbereich und die Integration aller Komponenten in das Materialfluss-System UBH LogiCS. Die übergeordnete logistische Steuerung übernimmt derweil das Warehouse Management System InconsoWMS. Alle Anlagenteile - Bestand wie Neubau - können seither über eine einheitliche Schnittstelle angesprochen werden. Die Integration des Materialfluss-Moduls von UBH in das Inconso-WMS verlief laut Dieter Kramer, Leiter Logistik bei MSMD Logistik, reibungslos. "Aufgrund einer sehr guten und langen Testphase, bei der beide Firmen vor Ort waren, konnten Probleme sehr schnell - quasi auf dem kurzen Dienstweg - gelöst werden", blickt der Logistikleiter zurück (siehe auch Interview). Zweistufiges Kommissionierverfahren Die Inbetriebnahme der Softwarekomponenten erfolgte in zwei Stufen. Anfang 2018 wurde zunächst das mehr als zwölf Jahre alte Lagerverwaltungssystem in der Altanlage inklusive zwei automatischer Behältelager und einem automatischen Hochregalpalettenlager abgelöst. Die zweite Inbetriebnahmestufe im November 2018 beinhaltete die Anbindung des neuen Anlagengewerks im Erweiterungsbau, der ein viergassiges Shuttle-System aus dem Hause SSI Schäfer mit 26 Ebenen und sechs Hochleistungs-Ware-zum-Mann-Kommissionierplätze beinhaltet. Prozessseitig wurde ein zweistufiges Kommissionierverfahren etabliert, das sowohl eine auftragsübergreifende Kommissionierung aus dem Shuttle als auch eine auftragsreine Sortierung via Pick-by-Light an den jeweiligen Sortierplätzen erlaubt. Zu den Handelspositionen kommen noch solche für die Produktionsversorgung hinzu, um etwa Rohwaren für kundenspezifische Maßanfertigungen und den anschließenden SDD-Versand (Same Day Delivery) bereitzustellen. MSMD Logistik stellt sich zudem auf wachsende Anforderungen im Omnichannel-Umfeld ein. "Aktuell können Endkunden frei verkäufliche Produkte direkt über unseren Webshop beziehen, viele Fachhändler nutzen darüber hinaus den Medi E-Shop", berichtet Kramer. Die Hauptkunden für Medizinprodukte seien aber Sanitätshäuser, Apotheken, Krankenhäuser und Ärzte. Versandbereich optimiert Allerdings treten gerade im Versandbereich spezielle Anforderungen zutage, bei denen jetzt verschiedene Add-ons der Inconso Logistics Suite helfen. Dazu zählt das Shipping & Dispatch-System InconsoSDS, mit dem die Versandabwicklung in Kooperation mit diversen KEP-Dienstleistern optimiert wurde. Eine Besonderheit stellt das Zusammenspiel zwischen InconsoSDS und dem Modul UPS World Ease dar, das vollständig integriert bei Exporten in die USA und entsprechenden Zollprozessen unterstützt. Das Add-on InconsoLSA unterstützt zudem als Abrechnungsmodul bei der Dokumentation der Logistikdienstleistungen.

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