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Hamburgs Hafen kämpft gegen Schlick

28.08.2015 11:42 Uhr
Hamburgs Hafen kämpft gegen Schlick
Das Kreuzfahrtschiff Queen Mary 2 musste umziehen
© Foto: Picture Alliance/dpa/Steve Parson

Weil die Elbe zu wenig Wasser führt, setzen sich Schlickmassen im Hafenbecken fest. Ein Kreuzfahrtschiff musste bereits umziehen.

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Hamburg. Der trockene Sommer macht auch Deutschlands größtem Hafen zu schaffen. Weil die Elbe extrem wenig Wasser nach Hamburg „liefert“, setzen sich Schlickmassen nahezu ungehindert in den Hafenbecken fest. Im Normalfall würden sie vom Strom des Elbwassers Richtung Nordsee mitgerissen. Intern war das Schlickproblem, das in Einzelfällen die Wassertiefe von 15 Metern um bis zu zwei Meter kappt, schon einige Zeit bekannt. Doch erst gestern erfuhr die Öffentlichkeit davon, als bekannt wurde, dass das Kreuzfahrschiff „Queen Mary 2“ wegen des Schlicks nicht mehr an ihrem angestammten Liegeplatz vor der Hafencity festmachen könne.

Heute nun berichteten die lokalen Medien, dass der Betreiber des ebenfalls betroffenen „Hansaports“ gegen die vermeintliche Untätigkeit der Hafenverwaltung HPA geklagt hatte und von den Richtern Recht bekam. Von der Wassertiefe von 15 Metern blieben in seinem mittlerweile nur noch 13,5 Meter übrig, zu wenig für die großen „Bulkcarrier“ (Massengutfrachter). Doch der Hafenbehörde sind die Hände gebunden. Denn Auflagen der Hamburger Umweltbehörde verhindern, ausgebaggerten Schlick andernorts zwischenzulagern. Normalerweise steht der HPA dafür der „Neßsand“ westlich des Hamburger Stadtgebiets zur Verfügung – außer in der Vegetationsperiode von April bis Oktober.

Zudem muss in der Elbe ein Mindestwert an Sauerstoff eingehalten werden, gleiches gilt für die Wassertemperatur. Die Leitung der Hafenverwaltung HPA verweist gegenüber den Medien auf diese Vereinbarungen; sie verhalte sich derzeit gesetzeskonform, heißt es dort zum Thema Schlick. Wörtlich zitiert das meinungsführende Abendblatt den HPA Geschäftsführer Wolfgang Hurtienne: „Im Moment sind uns bei den Baggerarbeiten die Hände gebunden." Weiter äußert sich die HPA zu dem Richterspruch für den Hansaport einstweilen nicht. Hinter den Kulissen wird fieberhaft nach einer Lösung gesucht. Sie muss vor allem einer Bedingung genügen: Schnell und kurzfristig das Problem beseitigen, so die Hafenwirtschaft. Auf Regen am Elboberlauf zu warten helfe auf die Schnelle jedenfalls nicht. (cfd)

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