Hamburg. Von 2023 sollen die ersten Containerschiffe im Hamburger Hafen mit Landstrom versorgt werden. Die Landstromanlagen sollen an den Containerterminals Tollerort und Burchardkai entstehen. Der entsprechende Auftrag wurde an den Siemenskonzern vergeben, der bereits die vor fünf Jahren eingeweihte Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe in Altona geliefert hatte. Dies teilte die Hafenbehörde der Hansestadt am Freitag, 5. November, mit.
Landstrom gilt unter anderem als wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität in der Schifffahrt. Bislang lassen viele Seeschiffe im Hafen ihre Motoren weiterlaufen, um sich mit Strom zu versorgen – mit entsprechenden Abgasen und CO2-Emissionen. „Mit dem Ausbau der Landstromversorgung für die Containerschifffahrt gehen wir einen wichtigen Schritt bei der Dekarbonisierung des Hamburger Hafens“, sagte Jens Meier, der Chef der Hafenbehörde HPA.
Der Strombedarf kleinerer Städte
Bei großen Container- und Kreuzfahrtschiffen werden nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums Leistungen in der Größenordnung zwischen vier und 16 Megawatt abgerufen, was etwa dem Strombedarf kleinerer Städte entspreche. Die Bundesregierung hatte bis 2023 den Bundesländern 176 Millionen Euro Finanzhilfen für die Errichtung von Landstromanlagen in See- und Binnenhäfen zur Verfügung stellt. Neben den entsprechenden Anlagen an Land müssen auch die Schiffe für die Nutzung von Landstrom ausgerüstet sein.
Die wichtigsten Seehäfen im nördlichen Europa hatten sich im Frühsommer darauf verständigt, dass sie gemeinsam die Versorgung großer Containerschiffe mit Landstrom vorantreiben wollen. (dpa)