Hahn. Der neue Co-Geschäftsführer des kriselnden Flughafens Hahn, Markus Bunk, hält es einem Bericht zufolge derzeit für „sehr schwer“, den rückläufigen Trend bei der Fracht umzudrehen.
„Die Frachtraten gelten als Frühindikator der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes. Es ist nicht erkennbar, dass sie in Kürze steil nach oben gehen“, sagte Bunk der „Rhein-Zeitung“ (Samstagsausgabe). Der Flughafen, der zu 82,5 Prozent Rheinland-Pfalz und zu 17,5 Prozent Hessen gehört, schreibt seit Jahren rote Zahlen. Die Passagier- und vor allem die Frachtzahlen sind rückläufig, mehrere Fracht-Airlines haben sich vom Hahn verabschiedet. Bunk sieht allerdings gerade bei der Fracht den Schwerpunkt, wie er erst kürzlich sagte.
In einem schwachen Markt müsse der Hahn „mit viel Fleißarbeit und einem gestärkten Vertrieb sehen“, dass er seinen Anteil abbekomme, sagte Bunk. „Starkes Wachstum verzeichnen wir im Moment im asiatischen Markt, im Mittleren Osten und in Nordafrika. Um diese Märkte müssen und werden wir uns intensiv kümmern.“ Man wolle nicht nur sparen, sondern auch neue Kunden gewinnen. Als Vorteile des Hahn führte er eine lange Start- und Landebahn an und die Möglichkeit, rund um die Uhr zu fliegen. Eine Einschränkung sei, dass vom Hahn keine Passagierflüge abgingen, die auch Beifracht an Bord hätten.
Bei der Suche nach Neukunden hilft dem Flughafen auch Ex-Geschäftsführer Jörg Schumacher. Er habe „ein hervorragendes Netzwerk in der Fracht-Community“, sagte Bunk. „Es wäre dumm und sträflich, wenn wir in unserer jetzigen Situation nicht jede Chance nutzen würden, neues Geschäft zu akquirieren.“ Beim Hahn war am Freitagabend niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. (dpa)