Bremen. Die Unternehmen der der bremischen Hafenwirtschaft haben am Freitag ihre Sorgen hinsichtlich möglicher Fusionsplänen von HHLA und Eurogate geäußert. In einer Finanznachricht habe die HHLA „ergebnisoffene Gespräche“ mit Eurokai und der BLG Logistics Group zu einer engeren Kooperation im Bereich Containergeschäft in der Deutschen Bucht angekündigt. Wie die Bremische Hafenvertretung (BHV) erfahren haben will, soll es dazu auch bereits erste politische Vorgespräche mit den verantwortlichen Landesregierungen zu einer möglichen Beteiligung der HHLA an Eurogate gegeben haben.
Hafenvertreter fordern politische Diskussion
Christoph Bruns, Mitglied des Vorstands der BHV, sagte: „Eine solche Fusion zu einer ,Deutschen Bucht AG‘ kann erhebliche Auswirkungen auf die drei deutschen Containerhäfen in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven nach sich ziehen.“ Weiter meinte er, die BHV vermisse vor diesem Hintergrund bislang die erforderliche transparente politische Diskussion über die zu erwartenden Auswirkungen auf den Standort Bremerhaven und damit auf die bremische Hafen- und Logistikwirtschaft insgesamt. Aus Sicht des Vorstands seien derzeit noch einige Fragen einer möglichen Zusammenarbeit der beiden Terminalbetreiber ungeklärt.
Dazu gehöre etwa, ob das Bremer Logistikunternehmen BLG, das 50 Prozent der Anteile an Eurogate besitzt, seinen Anteil weiterhin halten wird und der Eigentümerwechsel ausschließlich auf Seiten der neben BLG zweiten Muttergesellschaft Eurokai aus Hamburg stattfinden würde.
Geringere Wettbewerbsfähigkeit befürchtet
Sollte allerdings einer Übertragung von Eurogate-Gesellschaftsanteilen seitens der BLG an die HHLA stattfinden, befürchtet der BHV einige negative Konsequenzen. So sieht die Hafenvertretung etwa den bremischen Einfluss auf die Standortentscheidung eines künftig von Hamburg dominierten Unternehmens bedroht. Weitere Themen, die die BHV beschäftigen, sind eine befürchtete sinkende Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Bremerhaven, die Organisation der Port Authorities von Hamburg, Bremen und Niedersachsen mit Blick auf die Wettbewerbsneutralität, kartellrechtliche Aspekte sowie den künftigen politischen Einfluss der bremischen Landesregierung auf diesen Teil der Hafenpolitik. (sn)