Havanna. Der Hafen von Virginia hat als erster US-Häfen überhaupt ein Kooperationsabkommen mit einem kubanischen Hafen abgeschlossen. Ziel ist es, die Handelsaktivitäten zwischen dem Hafen von Virginia und dem neuen kubanischen Hafen von Mariel zu steigern sowie gemeinsame Dienstleistungen anzubieten, sagte Virginias Gouverneur Terry McAuliffe bei der Unterzeichnung des Abkommens in Kuba.
Für den Hafen von Virginia geht es vor allem darum, mehr Agrarprodukten nach Kuba zu liefern und die Ausschiffung in Containern zu ermöglichen. Vergangenes Jahr hatte Virginia Agrarprodukte in einem Wert von 25 Millionen Dollar (22,9 Millionen Euro) nach Kuba exportiert. Containerlieferungen gab es bislang nicht.
Sonderwirtschaftszone angelegt
Der Hafen von Mariel befindet sich rund 40 Kilometer von der kubanischen Hauptstadt Havanna entfernt und wurde Ende Januar 2014 eingeweiht. Es ist der kubanische Hafen, der geografisch am nächsten zu den USA liegt. Ziel der kubanischen Regierung ist es, den Hafen von Mariel nach dem Ausbau des Panamakanals zum größten Containerhafen der Karibik und zu einem der bedeutendsten Logistik-Hubs der Region aufsteigen zu lassen. Direkt neben dem Hafen wurde eine 466 Quadratkilometer große Sonderwirtschaftszone angelegt.
Der Hafen von Virginia besteht hauptsächlich aus einem Inlandhafen, vier Containerterminals und einer intermodalen Containerverladeanlage im Hafen von Hampton Roads, rund 200 Kilometer südlich der US-Hauptstadt Washington D.C..
Der Handel zwischen den USA und Kuba war jahrzehntelang durch das Wirtschafts- und Handelsembargo belastet, das die USA gegen das kommunistisch geführte Kuba verhängt hatten. Im Zuge der politischen Annäherung der beiden Länder seit Ende 2014 wurde das Handels-Embargo vor knapp einem Jahr erheblich gelockert, bleibt in Teilen jedoch noch gültig. Trotz des Embargos sind die USA viertgrößte Handelspartner von Kuba. (kw)