Hamburg. Auf dem Weg zum Bau eines neuen, dann vierten Containerterminals im Hamburger Hafen, ist die lokale Hafenverwaltung HPA (Hamburg Port Authority) einen wichtigen Schritt vorangekommen. Danach wird das Umschlag- und Logistik-Unternehmen Buss-Gruppe bis 2011 sein bisheriges, weiträumiges Betriebsgelände im sogenannten Mittleren Freihafen räumen und seine heutigen Aktivitäten auf die rund drei Kilometer Luftlinie entfernte Kattwyk-Halbinsel verlagern. Das Fahrzeug-Logistik-Unternehmen Egon H. Harms – es gehört inzwischen zur Bremer BLG Logistics Group – , das bislang noch mit seinen Fahrzeug-Umschlag-Aktivitäten auf dieser rund 45 Hektar großen Fläche beheimatet ist, hat sich bereit erklärt, umzuziehen, bestätigte die HPA. Als Ersatzflächen bietet die Hafenverwaltung entweder eine Fläche in Altenwerder-West oder außerhalb des Hamburger Hafens an. Die Ersatzflächen stehen – abhängig von der von Harms zu treffenden Standortwahl – entweder ab 2010 (Altenwerder-West) oder schon ab 2008 zur Verfügung. „Wir haben eine gute Lösung für beide Unternehmen gefunden“, bestätigte HPA-Geschäftsführer Manfred Reuter. Vereinbart wurde zwischen der Hafenverwaltung und den beiden Umschlagbetrieben, dass in den kommenden Wochen „technische und bauliche Gutachten erstellt werden“. In dem Zusammenhang soll auch die Frage geklärt werden, unter welchen „finanziellen Rahmenbedingungen die Umsiedlung“ erfolgen soll. Der jetzt erfolgten Einigung gingen monatelange Verhandlungen voraus, die zeitweise auf des Messers Schneide standen. So hatte Buss im Sommer 2006 die HPA massiv öffentlich angegriffen, weil die Unsicherheit über die weitere Entwicklung im Mittleren Freihafen auch langjährige Kundenkontrakte zu gefährden drohten. Die jetzt gefundene Lösung bietet für den Hamburger Hafen zudem interessante Entwicklungsmöglichkeiten. Denn der neu zu bauende Umschlag-Terminal auf der Kattwyk-Halbinsel grenzt direkt an das modernste Containerterminal im Hamburger Freihafen, den Container Terminal Altenwerder (CTA) der HHLA. Neben Buss und Harms müssen jetzt allerdings noch mit verschiedenen kleineren Firmen Umsiedlungsgespräche geführt werden. Der im Mittleren Freihafen zu bauende neue Containerterminal, der auf eine Umschlagleistung von rund zwei Millionen Standardcontainer (TEU) jährlich ausgelegt ist, soll bis spätestens 2015 fertiggestellt werden. In dem Jahr wird für den Elbe-Hafen ein Containerumschlag von rund 18 Millionen TEU prognostiziert. Im Jahr 2006 gingen rund neun Millionen TEU über die Kaikanten des Elbehafens. Für den Bau des neuen Containerterminals will die HPA neue Finanzierungswege beschreiten. Die Anlage soll daher international ausgeschrieben werden. (eha)
Hafen Hamburg: Gelände für neues Containerterminal

Durchbruch nach jahrelangen Verhandlungen: Mittlerer Freihafen als Standort für zusätzliches Terminal