Amsterdam. Von der steigenden Nachfrage nach preiswerter Import-Kohle aus Übersee durch die deutsche Energiewirtschaft profitiert die niederländische Hafengruppe Amsterdam immer deutlicher. Auf Amsterdam, den mit Abstand wichtigsten Hafen der Gruppe, entfielen 2007 rund 14,7 Millionen Tonnen, ein Plus von 19,6 Prozent gegenüber 2006. Unter Berücksichtigung der in Jjmuiden geleichterten 2,5 Millionen Tonnen Kohle ergeben sich für das Berichtsjahr sogar rund 17,3 Millionen Tonnen. Das geht aus den jetzt von der Hafenverwaltung Amsterdam (SHA) vorgelegten „definitiven Umschlagzahlen 2007“ hervor. Sie fallen, sehr zur Freude der Hafenverwaltung, noch deutlich besser aus als die Anfang Januar diesen Jahres publizierten vorläufigen Umschlagzahlen. Ingesamt wurden in der Hafen-Gruppe Amsterdam rund 87,8 Millionen Tonnen umgeschlagen, ein Plus von 4,1 Prozent gegenüber 2006. Auf Amsterdam entfielen dabei 65,4 Millionen Tonnen. Das waren gut 7,1 Prozent mehr als 2006. Die Leichterung der mit Kohlen beladenen Bulker in Ijmuiden, das am Eingang zum „Nordseekanal“ liegt - er verbindet Amsterdam mit der offenen See - ist erforderlich, weil der Kanal natürliche Tiefgangsbeschränkungen für sehr große Massengutfrachter aufweist. Doch auch die noch vorhandenen Schleusen setzen natürliche Grenzen. In Amsterdam selbst stehen mehrere für den Kohlenumschlag spezialisierte Terminals zur Verfügung. Zu den hafentypischen Besonderheiten gehört unter anderem die Entladung der Massengutfrachter mittels eigens dafür gebauter Schwimmkran-Plattformen. Die SHA, aber auch die in diesem Segment tätige Hafenwirtschaft, setzen große Hoffnungen in den Kohlenumschlag. So investierte die SHA beispielsweise 2007 in den Ausbau der Phase II des Kohlenterminals im Hafenteil „Afrikahaven“. Die Gesamtausgaben der Hafenverwaltung in die Terminals und weitere hafenbezogene Infrastruktur betrugen 2007 rund 48,3 Millionen Euro. Auch bei den schiffsbezogenen Abgaben profitiert der SHA von vom wachsenden Kohlenumschlag. An den Gesamteinnahmen aus dem so genannten „Seehafengelt“ von 37,5 Millionen Tonnen hatten die mit Kohlen beladenen Spezialfrachter einen Anteil von rund 15 Prozent. In absoluten Zahlen waren das fast 5,7 Millionen Euro. (eha)
Hafen Amsterdam: Mit „Kohlen“ ordentlich Kohle gemacht
Positive Jahresbilanz gezogen: Deutsche Elektrizitätswirtschaft bezieht im steigenden Umfang günstige Import-Kohle aus Übersee im Hafen Amsterdam -