Hannover. Das niedersächsische Verkehrsgewerbe erneuert seine Kritik an der Einführung der LKW-Maut auf Bundesstraßen zum 1. August 2012. „Die Bundesstraßenmaut ist volkswirtschaftlich ein absoluter Flop und belastet sowohl die Wirtschaft als auch im Endeffekt den Verbraucher völlig unnötig mit zusätzlichen Abgaben“, so Bernward Franzky, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) e. V.
Der GVN erwartet nach Auswertung aller Fakten für den Bund Einnahmen aus der neuen Bundesstraßenmaut in Höhe von maximal 50 Millionen Euro. Die Systemkosten für die Erhebung und Kontrolle werden von der Regierung im ersten Jahr dagegen bereits mit 40 Millionen Euro und in den Folgejahren mit jeweils 30 Millionen Euro kalkuliert.
„Die verbleibenden Nettoeinnahmen von 10 bis 20 Millionen Euro pro Jahr sind angesichts der jährlichen Einnahmen aus der Autobahnmaut in Höhe von ca. 4500 Millionen Euro kaum messbar. Im Grunde wird es sich um ein Nullsummenspiel handeln“, so Franzky weiter.
Für die Bevölkerung im Umfeld der von der Mautpflicht betroffenen Bundesstraßen wird sich nach Meinung der GVN allerdings verstärkt Mautausweichverkehr bemerkbar machen, insbesondere von Fahrzeugen des regionalen Güterverkehrs, die nicht mit einem System zur automatischen Mauterhebung ausgestattet sind, da Sie eher selten Autobahnen nutzen. (ak)