Gut verzurrt

Ein Service von TÜV SÜD Gut verzurrt Unzureichend gesicherte Ladung kann im schlimmsten Fall zu einer Gefahr für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer werden. Lesen Sie hier, worauf Sie bei der Ladungssicherung achten müssen und wie die Experten von TÜV SÜD Sie dabei unterstützen. Beim Bremsen, Beschleunigen oder bei Kurvenfahrt wirken Massenkräfte auf die LKW-Ladung, die bei nicht fachgerechter Sicherung folgenreich für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer sein können. Weniger dramatisch für die Verkehrssicherheit, aber teuer kann es werden, wenn durch Verrutschen der Ladung ein Schaden am transportierten Gut sowie am LKW entsteht. Ebenfalls ärgerlich: Wird ein Transportfahrzeug, in dem die Ladung nicht fachgerecht gesichert ist, vom Bundesamt für Güterverkehr oder der Polizei kontrolliert, darf das Fahrzeug erst weiterfahren, wenn das Versäumnis nachgeholt worden ist. Falsche Ladungssicherung kostet also nicht nur Geld, sondern zusätzlich auch Zeit. Obwohl die Nachteile und Risiken offensichtlich sind, spielt eine mangelhafte Ladungssicherung bei jedem achten LKW-Unfall eine Rolle. Experten gehen sogar davon aus, dass 40 Prozent der Ladung so schlecht beziehungsweise unzureichend gesichert sind, dass eine Gefahr für den LKW-Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer bei der ersten Gefahrenbremsung nicht auszuschließen ist. Hauptgründe dafür sind der Zeitdruck, unter dem Fahrer und Verlader stehen, sowie fehlendes Fachwissen. Hier setzen die Experten von TÜV SÜD an, indem sie Transportunternehmen bei allen Themen rund um die Ladungssicherung unterstützen. Ziel ist es, teure Transportschäden zu vermeiden sowie Kosten und Folgekosten von Unfällen zu reduzieren. Ein weiterer positiver Effekt: Wer seine Ladung fachgerecht sichert, bekommt keine Schwierigkeiten bei Kontrollen der Aufsichtsbehörden. „Es gibt mehrere Arten der Ladungssicherung, aber die zwei gängigsten sind die formschlüssige und die kraftschlüssige“, erklärt Markus Otremba, Leiter Fachgruppe Ladungssicherung bei TÜV SÜD Auto Service. Natürlich können auch mehrere Sicherungsverfahren kombiniert werden. Bei der formschlüssigen Ladungssicherung umschließen zum Beispiel die Laderaumbegrenzungen, also die Stirn- und Bordwände, das Transportgut von allen Seiten. Damit hält der geprüfte Fahrzeugaufbau nach DIN EN 12642 die Ladung so, dass sie nicht verrutschen und umkippen kann. „Diese Form der Ladungssicherung wird häufig unterschätzt, obwohl sie sehr viele Vorteile hat“, ergänzt Otremba. Formschlüssige Ladungssicherung kann aber unter anderem auch durch Diagonalzurren, Schrägzurren und Horizontalzurren praktiziert werden. Dagegen spricht man von einer kraftschlüssigen Ladungssicherung, wenn das möglicherweise frei auf der Ladefläche stehende Transportgut allein durch die Kräfte, welche durch die angebrachten Zurrmittel über die Güter auf die Ladefläche wirken, gesichert wird. Um das zu erreichen, kann man die Güter beispielsweise mit Zurrgurten, -ketten und -drahtseilen auf der Ladefläche niederzurren, so dass die Reibungskraft zwischen der Ladung und dem Untergrund mittels Druck erhöht wird. Das Etikett des Ladungsmittels gibt dabei Auskunft über seine Belastbarkeit. Zusätzlich zu den Zurrmitteln sollten rutschhemmende Unterlagen verwendet werden, die die Reibung und damit die Sicherung zusätzlich verstärken. „Wichtig ist aber, vor der Beladung die Ladefläche einmal durchzufegen, da Fremdkörper wie Sand die Reibung negativ beeinflussen und zu einem Kugellagereffekt führen“, rät Ladungssicherungsexperte Otremba. Welche Form der Ladungssicherung und welche Hilfsmittel im vorliegenden Fall die richtigen sind, liegt vor allem an den physikalischen und materiellen Eigenschaften des Transportguts. So können beispielsweise Mauerziegel kraftschlüssig durch Niederzurren mit entsprechenden Kantenschutzwinkeln gesichert werden, damit sie nicht nach vorn oder zur Seite kippen oder verrutschen können – vorausgesetzt die Verpackungseinheit ist ausreichend steif und fest. Dachziegel, die durch die hochkante Stapelung im Gegensatz zu Mauerziegeln deutlich weniger Vorspannkräfte aufnehmen können, sind dagegen nur in geringem Maß niederzurrfähig. Schüttgut sollte mit einer Plane gesichert werden, wenn die Gefahr besteht, dass durch den Fahrtwind oder sonstige Einflüsse Teile der Ladung herabfallen können. „Außerdem ist eine Plane aus aerodynamischer Sicht sinnvoll, damit sich bei einer halbgefüllten Mulde der Wind nicht an der Containerheckwand staut. Denn ein höherer Luftwiderstand führt zwangsläufig dazu, dass auch der Kraftstoffverbrauch steigt“, sagt Otremba. Im Rahmen des Dienstleistungsangebots bietet TÜV SÜD außerdem das Erstellen von Gutachten zur fachgerechten Ladungssicherung an. „Solche Verladeanweisungen sind zwar keine Pflicht, aber man kann sich sicher sein, dass die Anforderungen des Gesetzgebers auch tatsächlich eingehalten werden“, weiß Markus Otremba. Außerdem können Fahrer das Schriftstück bei Polizeikontrollen vorlegen, was die Arbeit der Beamten erleichtert und im Normalfall auch beschleunigt. Die Verladeanweisung wird meist vom Verlader für bestimmte Produkte in Auftrag gegeben und dann den Dienstleistern zur Verfügung gestellt. Diese können wiederum darauf basierend ihr Personal schulen. „Die Erstellung einer solchen Verladeanweisung ist ein Prozess. Wir kommen mehrmals zu dem Unternehmen ins Haus und entwickeln den Plan so lange weiter, bis alles passt“, beschreibt Otremba das Vorgehen. Dabei erarbeiten die Experten von TÜV SÜD gemeinsam mit dem Unternehmen auch, was die am besten geeigneten Verpackungsmaterialien sind. Ebenfalls Teil der Verladeanweisung ist der Lastenverteilungsplan, der sicherstellt, dass die zulässigen Nutz- und Achslasten tatsächlich eingehalten werden. Außerdem machen die Experten von TÜV SÜD auch eine fahrdynamische Prüfung, bei der sie in der Praxis erproben, ob die Ladung fachgerecht gesichert ist. Ein weiterer Teil der Dienstleistungen von TÜV SÜD ist die Ausbildung aller betroffenen Anwender in Form von Seminaren und Inhouse-Schulungen. Hier sind die Themenschwerpunkte speziell auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt. Informationen zum umfangreichen Angebot an Dienstleitungen und Seminaren sowie Schulungen von TÜV SÜD rund um das Thema Ladungssicherung finden Sie unter www.tuev-sued.de/truckservices.  TÜV SÜD Ansprechpartner TÜV SÜD Auto Service GmbH Dipl.-Ing. (FH) Markus Otremba Leiter Fachgruppe Ladungssicherung Tel.: 09421/9964-24; Mobil: 0160/3601745 E-Mail: markus.otremba@tuev-sued.de Buchtipps zum Thema Ladungssicherung Das Lehrbuch „Ladungssicherung leicht gemacht“ von Rudolf Sander (19,80 Euro netto) sowie der Ratgeber „Kosten runter bei der Ladungssicherung“ von Oliver Rompf (26,90 Euro netto) bieten alle wichtigen Informationen zum Thema Ladungssicherung. Beide Bücher können im Online-Shop des Verlags Heinrich Vogel unter www.heinrich-vogel-shop.de bestellt werden. Seriös, schnell und günstig zurück zum Führerschein TÜV SÜD Pluspunkt hat sein Angebot zur Vorbereitung auf die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) komplett überarbeitet und erweitert. Die Kurse sind nun noch mehr auf die Bedürfnisse und Notwendigkeiten der Kunden zugeschnitten. Gleichzeitig warnen die Experten vor der steigenden Zahl unseriöser Angebote zur Vorbereitung auf die MPU. Weitere Informationen unter www.tuev-sued.de/pluspunkt. TÜV SÜD veröffentlicht Studie „Datenschutz 2012“ TÜV SÜD und die Ludwig-Maximilians-Universität haben mittelständische Unternehmen zum Thema Datenschutz befragt. Für einen Großteil der Teilnehmer nimmt der Datenschutz zwar einen hohen Stellenwert ein, dennoch ist hier ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr festzustellen. Weitere Informationen finden Sie unter www.tuev-sued.de/ it-zertifizierung.

Ifo-Institut: Stimmung in der Autoindustrie erreicht neues Tief

Seifert Logistics Group: Solide Entwicklung im Geschäftsjahr 2024

EU: Schifffahrt hat bei Klimazielen noch Nachholbedarf

Verkehrseinschränkungen auf der A4

Deutsche Post: Verdi erhöht mit Warnstreiks den Druck

Alle Schlagzeilen

Gut verzurrt

MEISTGELESEN

CargoBeamer nimmt neue Schienenverbindung für Sattelauflieger auf

20 Jahre Lkw-Maut: Finanzierung und Steuerung des Güterverkehrs

Cannabis, Tempolimit und Co: Der 63. Verkehrsgerichtstag in Goslar

WEITERLESEN

NEWSLETTER