Kestert. Nach dem Felsrutsch auf Europas meistbefahrener Güterzugstrecke müssen die Gleise im Mittelrheintal aus Sicherheitsgründen länger gesperrt bleiben als zunächst angenommen. „Wir gehen davon aus, den Betrieb noch im April wiederaufzunehmen“, teilte Volker Hentschel, Vorstand Anlagen- und Instandhaltungsmanagement der DB Netz, am Freitag, 26. März, mit.
Nach dem Felssturz am 15. März bei Kestert hat die Bahn nach eigenen Angaben bereits mit sechs Sprengungen lockeres Schiefergestein am Hang entfernt. Diese Arbeiten, der Einsatz von Kletterern, Helikoptern und tonnenschweren Baggern sowie geologische Untersuchungen „haben nun die Erkenntnis gebracht: Weitere 2000 Kubikmeter loses Felsgestein müssen vom Hang abgelöst werden“, hieß es weiter. Insgesamt liegen demnach im Bereich der Bruchstelle bei Kestert derzeit rund 15.000 Kubikmeter Felsgestein.
Teil von Europas meistbefahrener Güterzugstreck
Hentschel betonte: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Fels zu stabilisieren. Selbstverständlich wollen wir, dass die Züge am rechten Rhein so schnell wie irgend möglich wieder rollen. Dabei muss zuerst die Sicherheit stimmen.“ Laut der DB Netz kann erst nach weiteren Sprengungen von losem Gestein „mit der weiträumigen Sicherung des Hanges mit Netzen begonnen werden“.
Vor eineinhalb Wochen waren hier schwere Schieferplatten und Geröll auf die Gleise gekracht. Verletzte gab es nicht, auch Autos oder Züge wurden nicht getroffen. Die rechtsrheinischen Gleise sind laut der Deutschen Bahn Teil von Europas meistbefahrener Güterzugstrecke zwischen Genua und Rotterdam. Derzeit werden hier Güterbahnen über die linksrheinische Strecke umgeleitet. (dpa)