Stuttgart. Der Tiefbahnhof Stuttgart 21 kann wohl erst 2020 in Betrieb gehen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass es 2020 wird, ist sehr groß“, sagte Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube dem Radiosender „HR-Info“. Eigentlich hätte das Milliardenprojekt 2019 in Betrieb gehen sollen. Wegen heftiger Proteste und wegen der Schlichtung hatte die Bahn die Bauarbeiten immer wieder unterbrochen. „Jeder, der eins und eins zusammenzählen kann, wird nicht erwarten, dass unter diesen Umständen der alte Zeitplan gelten kann“, sagte Grube. Zuletzt hatte Projektsprecher Wolfgang Dietrich stets betont, die Verzögerung lasse sich aufholen.
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bekräftigte, dass er mit einem noch späteren Datum rechnet. Die Voraussage Grubes, wonach das umstrittene Bahnprojekt in acht Jahren fertig gestellt sein soll, bezeichnete Hermann als „sehr optimistisch“. „Stuttgart 21 ist offenkundig im Vollzug und holpert vor sich hin.“ Aus finanziellen und technischen Gründen sei es unwahrscheinlich, dass das Bauprojekt und die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm bis 2020 rechtzeitig fertig sein würden. „2025 halte ich für eine realistischere Prognose“, sagte Hermann. (dpa)