Brüssel. Die neue Initiative „Green Freight Europe (GFE)” zur Verbesserung der Umweltleistung im Straßengüterverkehr wurde vergangene Woche in Brüssel offiziell vorgestellt. Das unabhängige, europaweite Programm bekam bei der offiziellen Vorstellung positive Resonanz von Vertretern aus Industrie und Politik: "Die Initiative deckt sich mit meinen eigenen Vorstellungen davon, wie das Transportwesen in den kommenden Jahrzehnten aussehen sollte”, sagte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas in seiner Rede anlässlich der Veranstaltung. Auch John Acton, Vizepräsident beim französischen Paketdienstleister GeoPost, zeigte sich überzeugt: „Green Freight Europe hilft, CO2-Emissionen exakter zu messen, und was man messen kann, lässt sich besser steuern.“
GFE ist nach eigenen Angaben ein unabhängiges, freiwilliges Programm, dass sich für die Verbesserung der Umweltverträglichkeit des Straßengüterverkehrs in Europa einsetzen will. Die 2009 unter dem Namen "SmartWay Europe" angelaufene Initiative ist vor allem auf die Reduzierung des CO2-Austoßes in der Landfracht in Europa spezialisiert. Das Programm will Unternehmen entlang der Versorgungskette für einen gemeinsamen, umweltfreundlichen Transportservice motivieren. Dafür wurde eine neutral verwaltete, zentrale Datenbank angelegt, um die Umweltleistung von Transportunternehmen zu berechnen und auszuwerten. GFE hat in diesem Zusammenhang unter anderem ein Instrument zur Messung der Eckdaten von CO2 Emissionen im Straßengüterverkehr entwickelt. Ein Zertifizierungs-System honoriert Spediteure und Versender, die am Programm teilnehmen.
Organisiert wird Green Freight Europe von der europäischen Verladerorganisation European Shippers’ Council (ESC) und der holländischen Speditionsorganisation EVO in Kooperation mit privatwirtschaftlichen Unternehmen. Zu den über 30 Gründungsmitgliedern zählen namhafte europäische Kurier- und Logistikdienstleister wie UPS, P&O Ferrymasters, Deutsche Post DHL oder Fedex Express. Auch Industrie- und Handelsunternehmen wie BDF Beiersdorf, Ikea oder Procter & Gamble unterstützen das Programm.
Laut „Green Freight Europe“ entfallen rund 75 Prozent des Transportvolumens von Gütern in Europa auf LKW, weshalb der Reduzierung von CO2 im Straßengüterverkehr besondere Bedeutung zufällt. Siim Kallas betonte, dass die Initiative die Zusammenarbeit von Industrie und den Regierungen unterstütze. Nur so könnten nachhaltige Transportbedingungen in Europa effektiv durchgesetzt werden und gemeinschaftlich das Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2050 um mindestens 80 Prozent zu reduzieren, erreicht werden. (bw)