Hannover. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zieht erstmals mit einem Vertreter in den Konzernaufsichtsrat der Deutschen Bahn ein. Das Mitglied des GDL-Bezirksvorstands Mitteldeutschland, Mario Reiß, wurde am Donnerstag in Hannover in einer Delegiertenversammlung der Arbeitnehmer in das Kontrollgremium gewählt. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky sieht in dem Ergebnis „eine klare Absage an die Politik der bisher im Aufsichtsrat vertretenen Gewerkschaften“ Transnet und GDBA. Auch bei den Tochtergesellschaften DB Regio und DB Schenker Rail Deutschland gewann die GDL auf Kosten der Gewerkschaften Transnet und GDBA je ein Aufsichtsratsmandat hinzu. Weselsky sieht in dem Votum einen „klaren Auftrag für eine objektive und kritische Arbeit in den Aufsichtsratsgremien der Unternehmensmitbestimmung“. Transnet und GDBA, die zum Jahresende zu einer Verkehrsgewerkschaft fusionieren wollen, werteten den Verlust als ärgerlich. „Wir werden daraus Konsequenzen für unser Handeln ziehen“, kündigten die Vorsitzenden von Transnet und GDBA, Alexander Kirchner und Klaus-Dieter Hommel, gemeinsam an. Bei der Bahn-Tochter DB Fernverkehr habe man jedoch ein Mandat hinzugewonnen. Die Hälfte des 20 Mitglieder starken Konzernaufsichtsrats, der sich am 24. März konstituiert, kommt von der Arbeitnehmerseite. Ihm gehören wie bisher Kirchner, Hommel und Transnet-Vize Regina Rusch- Ziemba an. Sie wurden von den Gewerkschaften direkt entsandt. Als Arbeitnehmervertreter wurden zudem Günter Kirchheim, Jörg Hensel, Wolfgang Joosten, Vitus Miller und Helmut Kleindienst gewählt. Die leitenden Angestellten vertritt Ute Plambeck. (dpa)
GDL erstmals im Bahn-Konzernaufsichtsrat vertreten

Mario Reiß ist erstes GDL-Mitglied im Bahn-Aufsichtsrat / GDL auch im Aufsichtsrat von DB Regio und DB Schenker Rail Deutschland