Berlin. GDL-Chef Claus Weselsky hat eine Lösung im Tarifkonflikt mit der Bahn vor Weihnachten in Aussicht gestellt. „Sicherlich ist eine Einigung möglich, wenn wir endlich über die Inhalte verhandeln können”, sagte Weselsky am Montag im ZDF-«Morgenmagazin».
„Sie wissen, dass wir kompromissbereit sind. Wenn wir fünf Prozent fordern, bildet sich niemand ein - auch nicht der Vorsitzende - dass wir fünf Prozent bekommen”, sagte der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) weiter. Nach Angaben von Bahn und Gewerkschaft gibt es bisher noch keine Verhandlungstermine.
„Die Bahn muss jetzt zu Gesprächen einladen und uns ein Angebot machen. Wenn wir für alle unsere Mitglieder verhandeln, sind Kompromisse nicht nur möglich, sondern definitiv erreichbar“, bekräftigte er einen Tag später der „Passauer Neuen Presse“ (Dienstag). „Wenn wir über die Inhalte sprechen, also über Arbeitszeitreduzierung und Entgelterhöhung, können wir das in einer angemessenen Zeit leisten.“
Er fügte hinzu: „Wir machen Kompromisse bei den Inhalten. Aber bei der Koalitionsfreiheit und der Grundrechtsfrage, ob für alle Mitglieder verhandelt und Tarifverträge abgeschlossen werden, machen wir keine Abstriche.“
Die GDL will nicht nur für die Lokführer, sondern etwa auch Zugbegleiter verhandeln. Für die verhandelt aber schon die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die Bahn will verhindern, dass es in einer Berufsgruppe konkurrierende Tarifverträge gibt. Über diesen Punkt waren die Verhandlungen mit der GDL bislang nie hinausgekommen. (dpa/sno)
(dpa)