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Immigrantenansturm auf LKW in Calais

07.11.2014 10:54 Uhr
Immigrantenansturm auf LKW in Calais
Flüchtlinge entern einen wartenden LKW in Calais. Die Situation vor Ort ist angespannt
© Foto: Picture Alliance/Maxppp/Arnaud Dumontier

Immer mehr illegale Einwanderer versuchen, per LKW nach England zu kommen. Wird ein LKW-Fahrer mit Einwanderern an Bord erwischt, riskiert er seine Existenz. Die Situation eskaliert.

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Paris. Fast täglich werden in Calais LKW, die auf die Überfahrt nach England warten, von immer größeren Gruppen illegaler Einwanderer gestürmt. Am 20. Oktober waren es zwischen drei- und vierhundert, die versuchten, auf diese Weise England zu erreichen. Mit Tränengasalleine gelang es der Nationalpolizei CRS nicht mehr, der Situation Herr zu werden. Sie musste deshalb Verstärkung durch kommunale Kräfte aus Calais und auch aus der Fischereimetropole Boulogne-sur-mer anfordern. Seither hat sich die Lage nicht beruhigt, sondern im Gegenteil weiter verschärft, denn außer den Zusammenstößen zwischen Immigranten und Ordnungskräften kommt es immer häufiger auch zu Auseinandersetzungen bei den Einwanderern selbst.

Bei den LKW-Fahrern sorgt die Entwicklung für wachsende Beunruhigung und Angst, weil sie einerseits mit tätlichen Angriffen rechnen müssen, wenn sie in ihre Fahrzeuge eingedrungene Immigranten zurückweisen, und andererseits ein Strafmandat riskieren, falls die Polizei solche bei ihnen entdeckt. Letzteres wird beiderseits des Kanals praktiziert und kann im Zweifelsfall eine Transportfirma durchaus in Existenzbedrängnis bringen, wie entsprechende Fälle in England gezeigt haben.

Etliche Transporteure kehren daher Calais schon den Rücken und sind auf andere Routen ausgewichen, um unbehindert den Ärmelkanal Richtung Großbritannien queren zu können. Der Pariser Le Figaro berichtet, das Gewerbe drohe inzwischen mit einer Blockade von Calais, falls es der Polizei nicht gelinge, der Situation Herr zu werden und wieder für normale Transitbedingungen ohne kommerzielle und wirtschaftliche Einbußen zu sorgen, wie sie der Straßengütertransport dort immer mehr erleide.

Das bekräftigt auch David Sagnard. Er leitet die Firma Transports Carpentier in Calais, für die das England-Geschäft 40 Prozent vom Umsatz bedeutet. Sagnard ist zugleich Vorsitzender der regionalen Gliederung des Verbandes FNTR im Bereich Nord-Pas-de-Calais und kennt die Stimmung seiner Kollegen bestens. Für ihn reicht jetzt nur noch ein Funken aus, um die Situation völlig außer Kontrolle zu bringen : „Die ältere Fahrergeneration lässt sich nichts gefallen. Ein über den anderen Tag wird es Tote geben“, prophezeit er. (jb)

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KOMMENTARE


T.Helbig

07.11.2014 - 15:14 Uhr

Diese Situation ist in Griechenland Hafen Patras schon seit Jahren exakt die Gleiche, nur berichtet keiner darüber, im Gegenteil, Griechenland wird wegen seiner "rüden Methoden" in der Presse und von der Politik verunglimpft.


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