Amsterdam. Der Chef des Günstigfliegers Transavia Airlines, Bram Gräber, soll neuer Leiter der Frachtsparte von Air France-KLM-Martinair werden. Gräber folgt auf Eric Varwijk, der zum 1. März aus dem Unternehmen ausgeschieden ist. Nach Information der VerkehrsRundschau soll Gräber allerdings weiterhin Vorstandschef von Transavia bleiben, die zum Konzern von Air France-KLM gehört und deren europäisches Netzwerk in Zukunft deutlich ausgebaut werden soll.
Zudem haben AF-KLM-Martinair Cargo bekanntgegeben, dass Gräber die Cargosparte der franko-niederländischen Fluggruppe nur vorübergehend leiten soll, bis ein endgültiger Nachfolger für Varwijk nominiert worden ist.
In seiner zusätzlichen Rolle als Cargoboss wartet auf Gräber eine Herkulesaufgabe. Vor allem muss er versuchen, die Verluste des Frachtgeschäfts einzudämmen. Diese betrugen im abgelaufenen Finanzjahr 212 Millionen Euro, wobei vor allem der Betrieb von fünf MD-11-Frachtern der Martinair defizitär war und auch die Cargodivision von Air France deutliche Verluste einflog.
Gegen bislang heftigen internen Widerstand wird Gräber den Beschluss des Airline-Vorstands zur sukzessiven Ausflottung der fünf MD-11-Frachter bis 2016 umsetzen müssen. Die ursprüngliche Strategie der AF-KLM-Gruppe sah vor, zum weltweit größten Betreiber von Frachtern zu werden. Davon ist das Unternehmen längst abgerückt. Die neue Vorgabe der Chefetage lautet, dass möglichst viel Luftfracht in den Unterflurkammern der Passagierflotte befördert werden soll. (hs)