Frisch gepresst, neu bestückt

Drive the future - mit diesem Strategiekonzept hat die Renault- Gruppe schon vor zwei Jahren ehrgeizige Ziele formuliert: Um mehr als 40 Prozent soll der Absatz bei den Nutzfahrzeugen gesteigert werden. Marktführer werden will der Konzern mit dem Rhombus bis 2022 - dafür sollen weltweit pro Jahr 2,5 Millionen Fahrzeugen verkauft werden, auch dank der Allianz mit Nissan und Mitsubishi. Zudem will man die Führungsposition bei elektrischen Nutzfahrzeugen behaupten, durch die Elektrifizierung aller Personentransporter. Master und Trafic mit Dieselmotor wiesen 2018 beachtliche Verkaufszahlen auf (118.176 respektive 97.422 Fahrzeuge weltweit). Mehr Sicherheit und alltagstauglicher Robuster und noch besser an die Bedürfnisse der Kunden angepasst - so bezeichnete Denis Le Vot, Direktor der Allianz der Nutzfahrzeug-Division Renault-Nissan-Mitsubishi, die Vorzüge des neuen Master. Er profitiert, optisch wie alltagstechnisch, von einer kräftiger gestalteten Front und einem vollständig erneuerten Innenraum. Der straffer gezeichnete Instrumententräger bietet mehr offene und geschlossene Staufächer sowie ein neues Kombiinstrument, das unter anderem ein 5-Zoll-Display für den Bordcomputer beinhaltet. Auch der Navigationsmonitor ist nun vollständig ins Cockpit integriert. Das Thema Fahrsicherheit wurde aktualisiert und auf den Marktstand gebracht. Daher ist die Liste der ADAS-Funktionen gewachsen, sie umfasst einen Toter-Winkel-Warner sowie eine Seitenwindstabilisierung. Diese schaltet sich bei über 70 Stundenkilometer zu und soll bis zu 50 Prozent der seitlichen Ablenkung des Fahrzeugs korrigieren. Ein Rückfahrassistent überwacht optional den Bereich hinter dem Fahrzeug, zusätzlich wird ein Kamerabild auf ein Display oberhalb der Windschutzscheibe projiziert. Leistungsstärker, trotzdem effizienter Der überarbeitete 2,3-Liter-DCI-Turbodiesel mit Twin-Turbo-Technik sorgt im Master jetzt für Leistungen von bis zu 180 PS, das Drehmoment steigt auf bis zu 400 Newtonmeter. Im Vergleich zu den Vorgängertriebwerken sollen die neuen Motoren bis zu einem Liter weniger Kraftstoff pro 100 Kilometer konsumieren. Der Mix aus SCR-Katalysator, Abgasrückführung und Partikelfilter reinigt die Master-Abgase je nach Karosserie-Version auf die neue Abgasnorm Euro 6d Temp (Pkw-Zulassung) oder Euro 6c für Lkw. Auch beim Trafic, der als dritte Generation seit 2014 im französischen Sandouville vom Band rollt, trägt die Neuauflage zwar ein umfangreiches Facelift, aber keine radikalen Konstruktionsänderungen. Attraktiver machen sollen den Trafic vor allem der neue 2,0-Liter-Motor, die Verfügbarkeit des Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebes EDC und neue Gestaltungselemente innerhalb der Kabine. Die lässt sich, wie schon beim Vorgänger, zum mobilen Büro umwandeln. Dazu trägt auch die Konnektivität mit jetzt leistungsfähigeren Multimedia-Lösungen bei. 90 Liter umfasst der Stauraum, 54 Liter davon entfallen allein auf das Staufach unter der Beifahrerbank. Auch die 500-Lumen-LED-Beleuchtung des Laderaums erhöht den Arbeitskomfort. Als Öffnungs-/Startoption kann zwischen Klappschlüssel mit drei Tasten oder einer Renault-Keycard Handsfree mit der Option Single Door Opening (SDO) gewählt werden. Zur einfachen Reinigung des Laderaums ist auf Wunsch eine Polypropylen-Auskleidung verfügbar. Globale Marktstrategie Auch außerhalb Europas weitet Renault seine Präsenz aus: in China mit der Gründung des Joint Ventures RBJAC (Renault Brilliance Jinbei Automotive Company), in Südkorea mit der Einführung des Renault Master und in Lateinamerika, wo die Franzosen bereits 16,9 Prozent Marktanteil besitzen. Mit der Einführung des neuen Kangoo soll dieser weiter wachsen. Zudem will der Konzern in den kommenden Jahren über 50 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren. Ein Teil davon dient RBJAC zur Produktentwicklung für den chinesischen Markt. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier "Transporter" www.verkehrsrundschau.de/dossiers Neue Stromer für die letzte Meile Vollelektrische Ideen mit VernetzungEinen Ausblick auf künftige Modellgenerationen von Kangoo, Kangoo Rapid und Kangoo Z.E., die ab 2020 eingeführt werden, erlaubt die neue Studie Kangoo Z.E. Concept mit Elektroantrieb. Eine breite Spur hinten ermöglicht eine große Durchladebreite zwischen den Radkästen. Weiteres Kennzeichen des Kangoo Z.E. Concept ist die Lichtsignatur - eine Leiste zwischen den C-förmigen Scheinwerfern, die den Renault Rhombus umgibt. Ein Lichtband vom Heck bis in die Fahrzeugflanken betont die Schienen der Schiebetüren.Um Lieferbedürfnisse fürs E-Commerce von morgen zu erkunden und auszuwerten, wurde der EZ-FLEX entworfen. Das elektrisch angetriebene, vernetzte Nutzfahrzeug ist mit seinen 3,86 Metern äußerst kompakt und dank 4,5 Meter Wendekreis sehr wendig. Er wird zunächst in Kleinserie gefertigt und an Geschäftskunden in Europa ausgeliehen, um Nutzungsdaten der "letzten Meile" zu sammeln. Der Master Z.E. wird künftig mit dem Elektromotor R75 aus dem Renault ZOE bestückt, er leistet 57 kW, gut für 100 km/h. gvo