Frankfurt. Trotz der Krisen in Afrika und im Nahen Osten brummt das Geschäft am Frankfurter Flughafen. Im ersten Halbjahr konnte der Flughafenbetreiber Fraport seinen Gewinn mehr als verdoppeln. Auch der Umsatz stieg kräftig, wie Fraport am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Die Zahl der Fluggäste und das operative Ergebnis sollen im Gesamtjahr nun etwas stärker zulegen als bisher erwartet. Nur der Streit zwischen Flugsicherung und Fluglotsen trübt den Optimismus für 2011 ein wenig.
„Ich gehe davon aus, dass sich diese positive Entwicklung auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird - vorausgesetzt, wir müssen in unserer Industrie keinen längeren Arbeitskampf erleben", sagte Fraport-Chef Stefan Schulte laut Mitteilung. Die Fluglotsen drohen mit einem neuen Streikanlauf für die kommende Woche, nachdem die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) einen für Donnerstag geplanten Ausstand kurzfristig abgesagt hatte. Das Arbeitsgericht Frankfurt hatte den Streik untersagt. Fraport ist durch die Streikandrohung kein Schaden entstanden. Die Absage des Arbeitskampfes sei gerade noch rechtzeitig eingetroffen, sagte ein Unternehmenssprecher.
Im ersten Halbjahr konnte Fraport seinen Nettogewinn von 52 Millionen Euro auf 105,2 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Dazu trugen auch gesunkene Finanzierungskosten für den Bau der neuen Landebahn bei. Das operative Ergebnis (Ebitda) legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17,7 Prozent auf 358,4 Millionen Euro zu. Der Umsatz stieg um rund 11 Prozent auf 1,126 Milliarden Euro. Im April 2010 hatte die Vulkanasche aus Island den Luftverkehr an Deutschlands größtem Flughafen fast eine Woche lang lahmgelegt und für einen Umsatzrückgang gesorgt.
Trotz der Krisen in Afrika und dem Nahen Osten stieg die Zahl der Fluggäste am Frankfurter Flughafen im ersten Halbjahr um 8,3 Prozent auf 26,5 Millionen Reisende. Konzernweit - Fraport ist beispielsweise mehrheitlich am Flughafen im türkischen Antalya beteiligt - gab es ein Plus von elf Prozent auf 43 Millionen Passagiere.
Im zweiten Quartal wuchs der Umsatz um 14 Prozent auf 617 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente Fraport gut 79 Millionen Euro, rund 71 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ende Juni arbeiteten 20 665 Menschen für den Fraport-Konzern. Etwa 600 Mitarbeiter wurden im ersten Halbjahr neu eingestellt. (dpa)