Paris. Frankreich will gegen den Missbrauch von Kleintransportern durch Ausländer vorgehen. Im Fokus stehen Laster der Sprinterklasse mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen.
In den Augen der französischen Behörden verstoßen deren Besitzer oder Fahrer gegen zahlreiche Vorschriften. Unter anderem werde häufig die erlaubte Zuladung überschritten oder Bestimmungen der heimischen Straßenverkehrsordnung, des „Code de la route“, missachtet ebenso wie die Auflagen für Kabotage. Zudem fehlten immer wieder die Wagenpapiere.
Eine Studie über die Kleintransporter wurde Ende Juni den französischen Gewerbeverbänden vorgelegt. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass solche Transporte zwar noch in begrenztem Umfang stattfinden, ihre Zahl jedoch rasch steige und die der damit verbundenen Gesetzesverstöße ebenso. Ferner kämen die Fahrer meistens aus EU-Mitgliedsländern mit niedrigen Lohnkosten. Es handele sich hier um eine neue Spielart von unlauterem Wettbewerb, der den heimischen Straßengütertransport noch mehr schwächen könne, indem er die Frachtpreise weiter nach unten drücke und eine Umverteilung der Margen zugunsten wenig skrupulöser Akteure bewirke.
In Brüssel will der Pariser Transportstaatssekretär Alain Vidalies nun auf die europäischen Bestimmungen Einfluss nehmen, um zu erreichen, dass Unternehmen, die Leichtfahrzeuge einsetzen, denselben Zugangsbedingungen zum Transportgewerbe unterliegen wie jene, die mit LKW arbeiten.
Wie das Transportministerium auf VR-Nachfrage präzisierte, zielten die Pariser Bemühungen auf Fahrer, die zu Hause über keinen regulären Beruf verfügten und mit auf 3,5 Tonnen Nutzlast begrenzten Transportern Dienstleistungen ausübten, die denen von Lastkraftwagen ähnelten. (jb)