Paris. Die im französischen Staatsbahnbereich führende Gewerkschaft CGT hat für Donnerstag, 8. Februar, zu einem Streik „gegen die Anti-Eisenbahnpolitik der Regierung“ aufgerufen. Als offiziellen Anlass gibt sie die für Ende 2019 vorgesehene Liberalisierung auch des Personenverkehrs bei der Bahn an. Auch der Schienengüterverkehr ist voraussichtlich vom Ausstand betroffen. Wie der für den Staatsbahnbereich zuständige CGT-Generalsekretär Laurent Brun erklärte, stellten die Eisenbahner fest, dass ihre Arbeit herabgewürdigt und entwertet worden sei. An dem Ausstand würden sich auch Beschäftigte aus anderen Unternehmen und Sektoren sowie neun Delegationen aus dem Ausland beteiligen. Sie kämen, um ihrerseits den „verhängnisvollen Effekt“ der Konkurrenz-Öffnung zu bezeugen.
Die für den Frachtbereich im Jahr 2006 erfolgte Liberalisierung habe diese „Aktivität zugrunde gerichtet“ mit einer Politik, die auf „Masse und Gewinnmargen“ ausgerichtet sei. Die Marktöffnung sei generell keine gute Sache für die Bahn mit ihren „extrem bedeutsamen technischen Zwängen“. Die CGT fordert deshalb die volle Wiederherstellung des SNCF-Monopols, „um den öffentlichen Dienst zu verbessern und die weit fortgeschrittene Verschlechterung des Netzes anzugehen, was mindestens 20 Jahre intensiver Arbeit“ erfordere.
Die Gewerkschaft kritisiert ferner die aktuelle Organisationsform der Staatsbahn, die zu „Interessenkonflikten zwischen den Betriebsbereichen“ führe und ein Faktor von „Nicht-Produktivität“ sei. Gefordert wird daher die Rückkehr „zu einer einheitlichen und integrierten SNCF“. (jb)