Washington. Für das dritte Quartal 2012 melden die vier großen US-Airlines allesamt rückläufige Frachtzahlen und demzufolge schwächere Cargoumsätze. So sanken die Frachtverkäufe bei Delta Air Lines zwischen Juli und September um fünf Prozent im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres. American Airlines, die seit November vergangenen Jahres unter Gläubigerschutz steht, musste einen Rückgang der Tonnage in demselben Zeitraum von 6,2 Prozent hinnehmen.
Verglichen damit traf es United Airlines und US Airways besonders hart. So sackte der Frachtumschlag bei United um 13,1 Prozent ab, während Wettbewerber US Airways gar ein Umsatzminus von 13,3 Prozent hinnehmen musste.
Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. So ist der amerikanische Binnenmarkt weiterhin recht schwach und von Zurückhaltung bei Verbrauchern geprägt. Durch das gedämpfte Wachstum der chinesischen Wirtschaft werden auch weniger Güter auf den transpazifischen Routen befördert, was zu deutlich geringeren Luftfrachtimporten in die USA geführt hat. Hinzu kommt, dass auch das Exportaufkommen schwächelt, weshalb auch Lufthansa Cargo, Swiss oder Air France-KLM Cargo auf Flügen in die USA, aber vor allem von dort nach Europa über teilweise deutliche Aufkommensrückgänge berichten. Schließlich wird ein wachsender Teil der interkontinental beförderten Güter per Schiff transportiert. Diese Entwicklung, die seit der Krise 2008 aus Kostengründen eingesetzt hat, hält unvermindert an. Speziell auf den Langstrecken spüren viele Airlines diesen Trend, einschließlich der vier großen amerikanischen Kapazitätsanbieter. (hs)