Ford Fiesta Van

Ford Fiesta VanRallye Monte Carlo in KölnAuch wenn er nicht so aussieht: Der Ford Fiesta Van ist dank verblechter hinterer Seitenscheiben der kleinste Kölner mit LKW-Zulassung. Was der City-Van kann, klärt ein Test. Seine Geschwister kämpfen als martialische WRC-Rallye-Krieger gegen die übermächtige Citroën-Armada und sind auf dem deutschen WRC-Lauf wahrscheinlich noch häufiger anzutreffen als die hier getestete Nutzfahrzeug-Basis des Ford Fiesta. Im Ausland, wo „verblechte“ Kompakte als zweisitzige Nutzfahrzeuge deutlich steuerbegünstigt werden, sind die auf Limousinen basierenden Lieferwagen viel populärer als in Deutschland. Zwar hat der Fiesta Van auch eine LKW-Zulassung, was in dieser Klasse kostenseitig allerdings nicht viel bringt. In Vollausstattung samt Alus und Spoilerpaket konterkariert er diese LKW-Zulassung nachhaltig und ähnelt eher den WRC-Brüdern als echten Nutzfahrzeugen. Immerhin: Ein paar Kleider oder kalte Platten kann der kesse Kölner zügig von A nach B bringen, bei Schwerem und Sperrigem geht ihm aber schnell die Luft aus. Das zu ladende Quadermaß sollte 110x98x69 Zentimeter nicht überschreiten, wobei hier vor allem die Öffnung der schräg stehenden Heckklappe das Frachtmaß einschränkt. Die serienmäßige Trennwand mit Gitter schützt die Passagiere vor der Fracht, bleibt aber starr und unflexibel. Hier wäre eine Klappversion für die Beifahrerseite wünschenswert, um den Laderaum zu verlängern. Das dynamische Design kostet zudem Ladevolumen und fordert seinen Tribut bei der Übersichtlichkeit, um die es wegen des schmalen Heckfensters eben nicht allzu üppig bestellt ist. Das gilt auch für die Dynamik: Unbeladen kann man den 95 PS starken 1,6-Liter zwar flott bewegen, doch bei voller Ausladung (die leider nur 365 Kilogramm betragen darf) kommt der TDCI dann an seine Grenzen – muss er dann doch fast 1,6 Tonnen in Schwung bringen und halten. Dann wird auch das sonst speziell in der getesteten Sport-Version straffe und exakte Fahrwerk weicher als man erwartet hätte – zumal gerade Ford hier bekannt ist für seine exzellenten Abstimmungen. Voll beladen wird es trotz 95 PS etwas zäh Diese Nuancen stören im Alltag nicht. Eher schon die Dröhnfrequenzen, die ab 120 km/h auftreten. Trotzdem ist man gern flott unterwegs, was einen verhältnismäßig hohen Durchschnittsverbrauch von knapp über sechs Litern brachte. Auf der betont sparsam gefahrenen Test-runde unterbot der voll ausgeladene Kölner dann die magische Fünf-Liter-Marke und begnügte sich mit 4,91l/100 km. Im Alltag lässt sich also die Fünf vor dem Komma ohne allzu große Zurückhaltung realisieren. Zurückhalten kann man sich bei der Konfiguration: 14.750 Euro sind viel Geld für wenig Platz mit voller Ausstattung samt Klima. Wer wenig fährt, kann schon mit dem 1,25-Liter-Benziner froh werden, der mit 82 PS ab 9900 Euro kostet und aufgrund seiner Seltenheit in der Praxis kaum günstiger zu bekommen ist.Schade: Econetic kommt teuer Für Kilometerfresser, egal ob auf Lang- oder Kurzstrecke wäre der sparsame Econetic (ebenfalls mit 95-PS-TDCI) mit 175er-Reifen und langer 3,05er-Achse eine Alternative. Im Norm-Zyklus genügen dem offiziell 3,7 Liter/100 km, womit er die 100-Gramm-CO2-Marke knapp unterläuft. In der Praxis sollte man damit einigermaßen mühelos die Fünf-Liter-Marke unterbieten können. Leider ist er mit 12.800 Euro teuer und kommt wie die Basis nur mit Fahrerairbag und ABS. ESP ist an das volle Beifahrer-Seitenairbagpaket gekoppelt. Gönnt man sich dann noch Klima, landet man fast beim Preis des „Sport“. Das 20.000-Kilometer-Serviceintervall geht für das voraussichtliche Einsatzspektrum in Ordnung. Fakten, um die sich die Rallye-Fiesta nicht scheren müssen, die einen Teil ihrer Gene an den „LKW“ ihrer Familie weitergaben: (Nicht allzu viel) Fracht flott fahren – darauf versteht sich der kleine Kölner. ❙❚■ Gregor SollerOptischer Trick: Schwarz und Sportpaket kaschieren die verblechte hintere SeitenscheibeEin schöner Rücken kann in dem Fall tatsächlich entzücken, kostet aber LaderaumSportliche Instrumente unter HutzenSchickes Interieur, viele Tasten in der Mitte Einigermaßen solide Zurrösen im LaderaumHohe Ladekante, relativ kleine LadelukeFord Fiesta VanVierzyl.-Reihen-Dieselmotor, CR-Einspritzung, Turbo, vier Vent. pro Zyl., LLK, Euro 5, Zahnriemen + Kette, Hubr.: 1560 cm3, Leistung: 95 PS (70 kW) bei 4000/min., max. Drehm.: 205 Nm b. 1750-3000/min., Service: 20.000 kmmanuelles Fünfgang-Schaltgetriebe, Front-antrieb, Übersetzung: i= 3,37vo.: Einzelradaufh., Stoßd., Schraubenfed., Stabi, hi.: Einzelradaufh., Stoßd., Schraubenfed., Scheibenbr., adapt. ESP, ABS, EBD SerieLxBxH: 3958x1722x1481 mm, Radst.: 2486 mm, LxBxH (Lader.): 1278x1290x900 mm, B zw. Radkästen: 1004 mm, Ladevol.: 1,5 m3, BxH Heckklappe: 980x690 mm, Höhe Ladekante: 702 mm, Wendekr.: 10,2 m, zul. GG: 1550 kg, Leergew. (Testwg.): 1185 kg, Nutzlast: 365 kg, Testgew. (360 kg Ballast): 1645 kg, Anhängel. (gebr.): 750 kg, 42-l-Tank Beschl. (0-60/-80/-100 km/h): 3,6/11,3/17,3 s, Elastizität 60-80 km/h (4. Gang) u. 80-100 km/h (5. Gang): 4,9/6,8 s, Verbr. (Testrunde): 4,9 l Verbr. sonst (1740 km, v. a. BAB): 6,2 lFord Fiesta Van 1.4 TDCI Basis: 11.740,- 1.6 TDCI Sport: 14.840,- Serie: Front- und Seitenairbags, Klimaanlage, Nebelscheinwerfer, Frontscheibe heizbar, wicht. Zubehör (Basis): ESP (nur m. Seitenairb.): 725,- Klima: 950,- Fahrersitz m. Lendenwirbelst. 55,- Park Pilot hinten: 190,- Garantien: 24 Mon. Sachmängelhaft. , 2 J. Mobilitätsgar. falls Wartung b. Ford stattfindet, 12 J. gg. Rost, Ersatzteilpreise: Ölfilter: 15,46 Bremsbel. vo. 74,26 Bremsbel. hi. 67,50 Bremsscheib. vo. 83,49 Bremstrommel hi. 113,59 Stoßd. vo. 307,12 Zahnriem. 84,85 Lichtm. 315,53 Keilr. 34,55 Zyl.kopfd. 33,40 Außensp. kpl. 188,29 Rückl. 92,80 Scheinw. kpl. 218,33 Auspuff: kpl. 1391,64 Turbo: 288,22 Anlass. 347,74 Lichtm. 315,53 Kupplungssatz: 337,73 Frontscheibe: 314,90 Stoßf. vo.: 479,83 Schaltgetr. neu: 1471,26 Motor neu: 4093,60 Wischerbl.: 54,37 PKW-Komfort, kompakt, schicke Optik unübersichtlich, wenig flexibler Laderaum

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