Potsdam. Kurz nach Beginn der finalen Tests durch den Tüv hat sich Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup zuversichtlich gezeigt, dass der Hauptstadtflughafen planmäßig fertig wird. „Die Terminziele sind stabil und die Eröffnung im Oktober 2020 ist nicht gefährdet”, erklärte er am Dienstag im Flughafenausschuss des Brandenburger Landtags. Der Flughafenchef äußerte sich optimistisch zum weiteren Verlauf der Tüv-Tests. „Denn wir haben die Anlagen ja auch schon erfolgreichen Vortests unterzogen.”
Diese Einschätzung teilte auch Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider. „Ich kann berichten, dass wir alle positiv angetan waren, dass die Flughafengesellschaft und die Firmen diesmal alle Planungen eingehalten haben”, sagte Bretschneider. „Aber wir haben noch eine Menge vor uns und dürfen nicht nachlassen bei dem, was noch vor uns liegt.”
Denn auch wenn die Tests der Sicherheitsanlagen erfolgreich verliefen, sei der Airport noch längst nicht fertig, betonte der Flughafenchef. „Ein sicheres Gebäude ist noch kein Flughafen”, sagte Lütke Daldrup. Dazu müssten noch die betrieblichen Anlagen und Systeme gebaut werden. Außerdem seien bei der Sicherheitsstromversorgung und -beleuchtung noch zahlreiche kleinere Mängel zu beseitigen.
Im Herbst will die Flughafengesellschaft die Fertigstellung des Terminals beim Bauordnungsamt anzeigen und dazu rund 200 Aktenordner mit Dokumentationen einreichen. Bis dahin sollen auch die Genehmigungen für die umstrittenen Dübel in den Kabelschächten vorliegen. An den verwendeten Dübel hatte auch der parteilose Landtagsabgeordnete und Flughafen-Kritiker Christoph Schulze nach einer Besichtigung nichts zu bemängeln. „Es gab Besorgnisse und Verdachtsmomente, aber diese haben sich nicht erhärtet.”
Zweifel an der planmäßigen Eröffnung meldete dennoch der CDU-Oppositionschef im Brandenburger Landtag, Ingo Senftleben an. „Ich habe einfach das Gefühl, dass ein bisschen versucht wird, vor einer nicht unwichtigen Landtagswahl, die Öffentlichkeit zu beruhigen” sagte Senftleben im RBB. So sei fraglich, ob die Dübel für die Kabeltrassen und die Verlegungsarbeiten wirklich funktionierten. Senftleben kündigte an, er werde sich nach der Landtagswahl am 1. September für einen Sonderermittler am BER einsetzen. „Denn glauben kann ich den Aussagen - leider Gottes - nach vielen Jahren des Vertröstens nicht mehr so wirklich.” (dpa)