Berlin/Frankfurt. Die deutsche Luftverkehrsbranche hat Vorschläge gebündelt, mit denen langfristig klimaneutrales Fliegen möglich werden soll. Als größten Hebel bezeichnet der Branchenverband BDL dabei die Entwicklung synthetischen Flugbenzins, für die eine industriepolitische Initiative der EU und ihrer Mitgliedsstaaten notwendig sei.
So könnte beispielsweise überschüssige Windkraft mit dem „Power to Liquid“-Verfahren zur Kraftstoffproduktion eingesetzt werden. In einer am Freitag, 2. August, in Berlin verbreiteten Erklärung zeigten sich die beteiligten Unternehmen bereit, sich an entsprechenden Pilotprojekten zu beteiligen. Zuvor hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ darüber berichtet.
Luftverkehrssteuer für Förderung regenerativer Kraftstoffe einsetzen
Der Verband, in dem unter anderem die Flughäfen und die größeren Fluggesellschaften organisiert sind, verlangt zudem, die deutsche Luftverkehrssteuer für die Förderung der regenerativen Kraftstoffe einzusetzen. Bislang hatte sich der BDL stets für die Streichung der so genannten Ticketsteuer eingesetzt, die dem Bund im vergangenen Jahr rund 1,2 Milliarden Euro eingebracht hat. Einzelne Manager wie der Lufthansa-Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr oder der Frankfurter Flughafenchef Stefan Schulte hatten diese Position bereits in den vergangenen Monaten aufgegeben.
Der BDL machte weitere Vorschläge: So müsse der europäische Luftraum vereinheitlicht werden, um klimaschädliche Umwege der Flugzeuge zu vermeiden. Man sei bereit, innerdeutsche Flugstrecken einzustellen, wenn mit einer gut ausgebauten Bahnanbindung ein intermodaler Verkehr möglich werde. Die Fluggesellschaften investierten in neues, effizienteres Fluggerät und nähmen weiterhin an den internationalen Programmen zum Emissionshandel teil. Nationale Alleingänge etwa zur Einführung einer CO2-Bepreisung lehnt der BDL weiterhin ab. (dpa)