Paris. Der Aéroport Paris-Vatry in der Champagne steckt in der Krise. 15 Jahre nach seiner Eröffnung erreichte er im letzten Jahr im Cargo-Umschlag nur noch ein Volumen von 6000 Tonnen. Vor 7 Jahren hatte Vatry mit mehr als 40.000 Tonnen seinen Höhepunkt erreicht. Auch im Passagierverkehr zeigt die Entwicklung stark nach unten. Der irische Billigflieger Ryanair hat schon angekündigt, ab Herbst den Standort nur noch zweimal die Woche zu bedienen. Wie französische Medien jetzt berichtet haben, ist der Rat des zuständigen Departements Marne zwar bereit, den Flughafen weiter mit Geld zu unterstützen, aber nur, wenn sich die umliegenden kommunalen Körperschaften ihrerseits an einer kollektiven finanziellen Kraftanstrengung beteiligen. Bislang hat Paris-Vatry 250 Millionen Euro an öffentlichen Geldern verschlungen. Sie kamen überwiegend dem Passagierbereich zugute.
Cargogeschäft kommt nicht voran
Flughafenchef Stéphane Lafray sieht das Hauptproblem beim Cargo-Umschlag, der bislang nicht von der Stelle kommt. Mehr Geld als momentan müsse zugunsten dieser Aktivitäten hineingepumpt werden. Von einer Schließung des Flughafens will man beim Conseil Départemental nichts wissen. Er verfüge über die modernsten Infrastrukturen und habe umso mehr eine Zukunft, als „sämtliche Luftfahrtgesellschaften dabei sind, sich zu entwickeln“, und ihre Flieger müssten ja schließlich irgendwo starten und landen, heißt es dort etwas blauäugig. Vatry brauche Zeit und werde etwa in 20 Jahren rentabel sein. In den nächsten 3 bis 5 Jahren werde man dafür jeweils 4 Millionen Euro aus den Regionalkassen beisteuern müssen. (jb)