Die Privatisierung des für eine Nutzung als Frachtdrehscheibe vorgesehenen Flughafens Schwerin-Parchim steht unter keinem glücklichen Stern. Die britische Wiggins-Group, eine unter anderem auf Flughäfen ausgerichtete Investoren-Gruppe, kommt nach Darstellung der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns, ihren Zahlungsverpflichtungen immer noch nicht nach. Nachdem das Unternehmen noch Anfang August erklärte, die noch ausstehende Rate in Höhe von 3,3 Millionen Mark (1,7 Millionen Euro) umgehend zu begleichen, war auch die letzte, von der Landesregierung gesetzte Frist, 20. September, wirkungslos verstrichen. Wilhelm Burke, Staatssekretär im Schweriner Wirtschafts- und Verkehrsministerium, kündigte daher jetzt an, das Geld über den Klageweg hereinzuholen. Die Briten waren im Herbst vergangenen Jahres aus einer internationalen Ausschreibung als Gewinner hervorgegangen, um die Betreibergesellschaft der Flughafen Parchim Mecklenburg GmbH zu übernehmen. Der Kaufbetrag für den ehemaligen Militärflughafen sollte sechs Millionen Mark betragen. Der damalige Wirtschaftsminister Mecklenburg-Vorpommerns, Rolf Eggert (SPD), pries die Briten als einen "potenten, internationalen Investor" an. Das Unternehmen ist nach eigener Darstellung mit dem Aufbau eines so genannten "PlaneStation-Netzwerkes" in Europa und den USA befasst. Die Briten kündigten an, den zwischen Hamburg und Berlin gelegenen Flughafen zu einer Frachtdrehscheibe von überregionaler Bedeutung ausbauen zu wollen. Seit dem Übergang in die zivile Nutzung im Jahr 1992 erfolgten mehrere Anläufe, den Regionalflughafen zu privatisieren, die allerdings allesamt fehl schlugen. (vr/eha)
Flughafen Schwerin-Parchim: Britischen Investoren droht Klage
Geld soll über den Klageweg hereingeholt werden