Leipzig/Halle. Nach knapp zwei Jahren eröffnet der Flughafen Leipzig/Halle an diesem Donnerstag seine neue Start- und Landebahn Süd. Die Kosten beliefen sich auf rund 290 Millionen Euro. Die zwei 3600 Meter langen Bahnen sollen dem Flughafen die Chancen zum internationalen Frachtdrehkreuz eröffnen. „Bis 2015 können wir den Flughafen Köln/Bonn eingeholt haben“, sagt Flughafenchef Eric Malitzke. Mit der 24-Stunden-Genehmigung für Frachtmaschinen besitze der Airport gegenüber der Konkurrenz einen Wettbewerbsvorteil. Für das Frachtdrehkreuz musste ein Teil des Passagierverkehrs geopfert werden. Ferienflieger sind mit Beginn des Sommerplans 2008 nachts verboten, bestätigte das Regierungspräsidium Leipzig vergangene Woche. Damit ist die Hoffnung geplatzt, vom Nachtflugverbot des neuen Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg International (BBI) zu profitieren. „Es ist bedauerlich, dass unsere Stellungnahme für einen uneingeschränkten 24-Stunden Flugbetrieb nicht im vollen Umfang Beachtung fand“, sagte der Leipziger Präsident der Industrie- und Handelskammer, Wolfgang Topf. Sichergestellt ist dagegen der Teil, der für ein Logistik- und Frachtdrehkreuz unverzichtbar ist: Frachtmaschinen können rund um die Uhr auf beiden Bahnen starten und landen. „Das ist das Wichtigste“, sagt IHK-Präsident Topf. DHL-Projektleiter Michael Reinboth ergänzt: „Damit ist die volle Funktionalität des Drehkreuzes sichergestellt. Wir begrüßen die Entscheidung sehr.“ Auch Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) war die Erleichterung deutlich anzumerken, wenngleich er das Verbot für die nächtlichen Passagierflüge als „bedauerlich“ bezeichnete. (dpa/tr)
Flughafen Leipzig/Halle eröffnet neue Start- und Landebahn

Der Flughafen Leipzig/Halle muss in Zukunft auf einen Teil des Passagierverkehrs verzichten