Flexibilität wird immer

Breites Programm: Dreiseitentandemkipper sind eine Fliegl-Spezialität Flexibilität wird immerwichtigerKommunalbetriebe und Entsorger denken um: Statt eines billigen Einkaufspreises rücken die Folgekosten stärker in den Fokus der Unternehmer. Die Ifat-Vorschau zeigt, dass vermehrt in flexible Konzepte investiert wird, die im Idealfall langlebiger und leichter als die Vorgängerprodukte sind.Während die LKW-Hersteller gerade im Kommunalbereich neue Antriebe wie alternative Kraftstoffe und Hybridfahrzeuge testen können, feilen die Anhänger- und Aufbautenhersteller an Details, die die Nutzung verbessern, damit Arbeitszeit und bares Geld sparen. Für Meiller ist die Ifat 2008 quasi Hausmesse. Auf der zeigt man neben der hyd-raulischen vom Fahrerhaus aus bedienbaren Behälterverriegelung für Absetz- und Abrollkipper den neuen Absetz-Transporttrailer A 18 ZL 5,0. Bei dem müssen nur noch die Zurrmittel eingehängt und die Pneumatik betätigt werden und schon steht der Behälter sicher. Neu auch der luftgefederte tiefgekuppelte Tandemachser G 189 TS ZL 1.3. Der schultert bis zu 7,7 Meter lange Großraumbehälter, die sechsfach pneumatisch im Behälterlängsträger verriegelt werden. Weiter stellt man einmal mehr die Zweikreis- Hydraulik aus, die einen Kipper zum Streufahrzeug mit Räumschild umfunktioniert. Die Elektronik steuert die AbläufeAuch Gergen Jung wird Neues rund ums Absetzen und Abkippen vorstellen. Beim Pegasus gibt es eine neue Programmablaufsteuerung. Hier muss der Fahrer nur noch den Arbeitsmodus anwählen, den Rest erledigt dann Kollege Computer. Die in der Bodengruppe integrierte so genannte "Full-Pull"-Einrichtung macht den Kipphaken auf der Drehwelle überflüssig und zieht die Mulde nach dem Kippvorgang wieder in den Ladeschwerpunkt des LKW und verriegelt anschließend automatisch. Durch die Neukonstruktion der Bodengruppe sparte Gergen zusätzlich rund zehn Prozent Gewicht gegenüber dem Vorgänger. Weiter im Programm bleibt der Adonis, der als mautfreier 11,99-Tonner 5,5 Tonnen Nutzlast bietet.Nutzlast ist das Thema beim Abrollkipper GRK 17/70 D. Hier spart man durch den Klassiker "Feinkornstahl" Gewicht, was einem auf einem Dreiachsfahrgestell 17 Tonnen Hublast erlaubt. Auch hier steuert ab jetzt der Rechner den Ab- und Aufrollvorgang. "Easy Go" nennt Gergen das System, bei dem der Fahrer nur noch am Hebel ziehen muss, um zu rollen oder zu kippen. In jeder Arbeitsphase kann man außerdem den Doppelschnellgang mit integrierter Endlagendämpfung nutzen.Lichtbogenverzinkung gegen KorrosionPartner Jung verbessert dagegen den Korrosionsschutz und liefert ab sofort alle Anhänger lichtbogenverzinkt. Diese sehr raue Oberfläche ermöglicht eine extrem abriebfeste Lackierung – immer wieder ein Thema in der Branche, wo man keine Zeit hat, das Material zu schonen. Neu auch der 2,1 Tonnen schwere Tandemachser TTA 13L, der 11,4 Tonnen Nutzlast für bis zu 15 Kubik fassende Mulden bietet. Die Rechteckrohre des Fahrgestells dienen hier auch als Muldenauflage, optional kann man die offene Ladefläche auch geschlossen ordern. Optional gibt es auch eine halbautomatische Verspannung der Mulden, wodurch man sich das zeitaufwändigere Sichern mit Ratschen sparen kann. Noch mehr Sicherheit kann man auf Wunsch mit der Luftfederung inklusive EBS-Bremsanlage bestellen. Dem leichten Apollino stellt man den neuen flexiblen TKA Apollo zur Seite, der Absetzer und Rollcontainer schultert. Praxistests sind unabdingbarDie Absetzkipper hat auch Meier-Ratio verbessert: Der neue so genannte "Hammer", der über Palfinger vertrieben wird, hat seine Feuertaufe in der Praxis seit September 2006 bestanden. Der nur 2,87 Tonnen schwere Bausatz bringt zwischen 8,2 und 12 Tonnen Hublast und benötigt keinen Kipphaken. Auch der Behälter kommt ohne Kipplager aus. Sein Geheimnis sind Spannteleskope an den Teleskoparmen für die Behältersicherung. Damit wird der Behälter direkt an den Hubarmen verspannt.Das sorgt nicht nur für gesicherte Ladung während der Fahrt, sondern ermöglicht auch Kippen und Hochentleeren ohne Kipphaken und Ketten. Das Ganze soll überschlagsicher in Höhen bis zu 3,4 Meter funktionieren, bequem aus der Kabine heraus. Kein Kettengeklapper mehrNebenbei wird so auch das lästige Kettengeklapper des Absetzers unterbunden. Die Steuerung mit Sicherheitsprogramm sorgt natürlich für schnellstmögliche kontrollierte Arbeitsabläufe, während ein Lagersensor die Standsicherheit überwacht.Mehr Flexibilität für den Unternehmer wird auch bei den Müllsammelfahrzeugen geboten: Dazu gehört auch der wechselbare Frontlader von Velsycon. Auf einem Dreiachser mit liftbarer Nachlauflenkachse schluckt der Frontlader bis zu dreißig Kubik Müll. Einmal mehr spürt man auch hier den Trend zum flexiblen Einsatz, der momentan vor allem Schwerlast- und Kommunalunternehmen umtreibt. Denn der Frontladeraufbau ist wechselbar und kann bei Bedarf umgesetzt werden. Velsycon sieht den umsetzbaren Frontlader vor allem als Einsteiger- oder Reservefahrzeug für kleinere oder mittelständische Gewerbemüllentsorger. Er bietet je nach Ausstattung und Fahrgestell zwischen 7,5 und acht Tonnen Nutzlast. Außerdem vertreibt Velsycon auch die Seitenlader der niederländischen Firma Translift. Auch die setzt stark auf das Thema Flexibilität, wenn auch in anderem Sinn: Translift hat den Seitenlader als Modulsystem ausgelegt. Das ermöglicht zum Beispiel eine Variante mit trennbaren Sammelbehältern. Dazu kann man eine Schüttungskombination ordern, die sich aus einer Kammaufnahme einerseits und einem Greifarm samt Schüttung andererseits zusammensetzt. Besonders interessant ist das Fahrzeug für die Hausmüllentsorgung im Einmannbetrieb. Wer auf längeren Überlandpassagen unterwegs ist und mit standortferner Entsorgung zu kämpfen hat, dürfte den wechselbaren Packercontainer zu schätzen wissen: Ein zweiter Behälter kann per Trailer mitgeführt oder strategisch günstig abgestellt werden, was die reine Sammelfahrt verlängert. Ein Schneckenverdichter soll für eine ordentliche Verdichtung bei hoher Förderkapazität sorgen. Das Ketten-Wechselgerät ermöglicht ein Kippen oder Umsetzen des Behälters.Den Trumpf "Flexibilität" spielt auch Zöller. Indem sie die Alpha 2403-Premium-Schüttung mit dem Medium XXL kombinieren, wollen die Mainzer einmal mehr Maßstäbe bei der Entleerung von Zwei- und Vierradtonnen setzen. Für die Zweirädrigen wollen die Pfälzer eine Zykluszeit von fünf Sekunden erreichen. Eine klappbare Rutsche ermöglicht eine nur 100 Zentimeter hohe Ladekante. Die erleichtert auch das "offene Beladen" mit Säcken, Bündeln oder Sperrmüll, was auch durch den geringen Überhang erleichtert wird. Durch die Verwendung von Alu bei der Lifterfertigung will Zöller das Gewicht deutlich senken und damit nicht nur die Nutz-, sondern auch die Achslastbilanz verbessern. Außerdem wurde die Antriebstechnik und Kinematik überarbeitet, was das System stabiler und wartungsfrei machen soll. Außerdem erweitert Zöller die Palette: Zwölf Tonnen Nutzlast soll der Delta 2301-Premium realisieren, der auf einem Dreiachs-Econic mit 3,45 Meter Radstand montiert wird. Damit stehen auf dem für seine Verhältnisse wendigen Fahrzeug zwanzig Kubikmeter Volumen zur Verfügung. Mit sieben Kubik Volumen muss sich der Mikro-XL bescheiden, den die Mainzer auf einen 7,49-Tonnen-Mitsubishi Canter aufsetzen. Der schlanke Japaner ermöglicht so immerhin noch zwei Tonnen Nutzlast. Der "Mikro" kann auch als Satellitenfahrzeug eingesetzt werden, das seinen Inhalt in ein größeres Sammelfahrzeug weitergibt. Gleichwohl ist der nur zwei Meter schmale Zwerg aber als vollwertiges Fahrzeug mit Lifter, Ausschubwand und Pressplatte ausgestattet. Neben der offenen Beladung können auch alle Zwei- und Vierradtonnen entleert werden. Kleine Details erleichtern die ArbeitNeues auch bei den Trailerherstellern: Taxo ergänzt das Programm der Dreiseitenkipptieflader um den T-tip 120, der 9,9 Tonnen Nutzlast bieten soll, aber im Gegensatz zum T-tip 110 schon einen Fahrer mit CE-Führerschein benötigt. Interessant machen den Obermaier-Trailer aber kleine Details, die unter das Prädikat "mitgedacht" fallen: Dank horizontal höhenverstellbarer Zugeinrichtung kann man auch die Stirnwand abklappen, was beim Transport von überlangem Material interessant wird. Die Auffahrrampen zieht man nach dem Abklappen der Heckbordwand aus dem Rampenschacht und legt sie direkt an. Dass die nicht mehr herumklappern und verrutschen, hat Taxo ein T-Lock genanntes System entwickelt, das an die Feststellbremse des Zugfahrzeuges gekoppelt ist. Wird diese gelöst, sichern zwei Arme die Rampen in ihrer Position. Zieht man sie wieder an, sind die Rampen wieder freigegeben und lassen sich durch Rollenunterstützung leicht herausziehen.Eine hohe Bodenfreiheit und große Böschungswinkel erleichtern einem das Arbeiten in schwerem Gelände. Gegen Korrosion gut schützen dürfte die von Kögel bekannte Kombination aus Zinkphosphatierung, KTL-Grundierung und Pulverbeschichtung. Ein ähnliches Zielpublikum hat Fliegls Tandemachsdreiseitenkipper TSK 100, der in Abstufungen von sechs bis 13,5 Tonnen Gesamtgewicht geliefert werden kann. Auch hier sollen die Rampen unterwegs klapperfrei unter der Ladefläche ruhen, fast schon obligatorisch ist dabei der höhenverstellbare Zugholm. Die im Lichten 2,42 Meter breite Pritsche soll rieseldicht sein. Gewichtsmäßig daneben rangiert das Tandem-Tiefbett TTS, das von sechs bis 11,8 Tonnen reicht. Bei einer Plattform-höhe von 620 Millimetern stehen Brückenlängen von vier, fünf, 5,5 und sechs Metern zur Wahl. Gasdruckfedern unterstützen die Einmannbedienung der klappbaren Stahlauffahrrampen, die nur 15 Grad Auffahrwinkel bieten. Optional kann man die Ladehöhe vorn nochmal anheben und reduziert den Auffahrwinkel so auf neun Grad. Der TTS 118 bietet 9,9 Tonnen Nutzlast bei 1,9 Tonnen Leergewicht. Abroll- und Absetzcontainer schultert schließlich der vier Tonnen schwere Plattform-Kombi ZPS 181/200 mit sieben Meter Plattformlänge. Deer bietet 14 Tonnen Nutzlast. Die Längsführungsschienen sind versetz- und abnehmbar, eine Rollenvertiefung für die Abrollbehälter liegt bündig im Boden. Auch hier schiebt man die in verschiedenen Tragkraftausführungen erhältlichen Alurampen unter die Ladefläche. Kommunen brauchen SpeziellesDie liegt bei den kommunalen Pritschenaufbauten von Schutz ganz besonders tief. Neben den extra tiefen feuerverzinkten Pritschen bieten die Kirchlintelner auch Niedrigkipper an, deren Ladefläche gerade mal 85 Zentimeter über dem Boden liegt. Die werden elektrohydraulisch von einem zwei Kilowatt starken Antrieb per Kabelfernbedienung gehoben. Da hier oft schwere Fracht gefahren wird, verbaut Schutz extra robuste Zurrösen. Die genügen im Gesamtpaket mit dem Aufbau nicht nur der DIN ISO 9001, sondern auch der DIN EN 12642 XL. Zu den Eigenentwicklungen gehört auch die Alubordwand mit oberer Verstärkungskante, die zwar leicht, aber extrem biegesteif ausfallen soll. Optional hält Schutz auch Pendel- oder Gitteraufsätze, Planengestelle, Werkzeugkästen, Kleinkrane, Besen- und Schaufelhalter oder Müllsammelaufsätze bereit.Womit man sich dem Thema Entsorgung gewichtsmäßig von unten annähert und auch da sehr flexibel auf engste Räumlichkeiten reagieren kann.❙❚■ Gregor Soller

Wasserstoff: Keyou kooperiert mit Hypion als Tankstellenpartner

Ifo-Institut: Stimmung in der Autoindustrie erreicht neues Tief

Seifert Logistics Group: Solide Entwicklung im Geschäftsjahr 2024

EU: Schifffahrt hat bei Klimazielen noch Nachholbedarf

Verkehrseinschränkungen auf der A4

Alle Schlagzeilen

Flexibilität wird immer

MEISTGELESEN

CargoBeamer nimmt neue Schienenverbindung für Sattelauflieger auf

20 Jahre Lkw-Maut: Finanzierung und Steuerung des Güterverkehrs

Cannabis, Tempolimit und Co: Der 63. Verkehrsgerichtstag in Goslar

WEITERLESEN

NEWSLETTER