San Francisco. Das US-amerikanische Justizministerium (DOT) wirft dem Paketdienst Fedex vor, jahrelang gegen strenge Auflagen beim Transport und damit der Verbreitung von Schmerzmitteln und anderen rezeptpflichtigen medizinischen Substanzen verstoßen zu haben. Laut DOT handelt es sich um schwerwiegende Vergehen gegen strenge staatliche Beförderungsauflagen für diese Produkte, die von Händlern umgangen wurden. Mit diesen habe Fedex lange Zeit kooperiert und damit gegen behördlichen Warnungen, Auflagen oder konkrete Verbote verstoßen.
Als mögliche Schadenssumme – zahlbar bei Verurteilung an die Staatskasse der USA – nennt das Justizministerium einen Betrag von bis zu 1,6 Milliarden US-Dollar (1,18 Milliarden Euro). Das entspricht der doppelten Summe des von der Justiz ermittelten Betrages, den Fedex mit der Beförderung der Sendungen verdient hat. Zudem drohen dem Integrator bei Verurteilung harte Auflagen. Befasst mit dem Fall ist die Staatsanwaltschaft von Nord-Kalifornien, die ihren Sitz in San Francisco hat.
In der Anklageschrift wird Fedex vorgeworfen, rezeptpflichtige Präparate befördert zu haben, die Kunden bei Online-Apotheken (Drug Stores) im Internet bestellt hatten, trotz eines gegen diese Anbieter von der Washingtoner Drug Enforcement Administration (DEA) angestrengten Verbotsverfahrens. Nach dessen zum Teil erfolgreicher Umsetzung hat Fedex laut Anklageschrift den verbliebenen Onlinehändlern und deren Kunden spezielle Kreditkonditionen eingeräumt, was laut US-Justiz auf die Unterstützung des Umsatzes von staatlich teilweise indizierten Produkten hinausläuft.
In einer Stellungnahme weist der Paketdienst die Anschuldigungen zurück. Man habe sich stets an das geltende Gesetz gehalten, betont der für Marketing und Kommunikation zuständige Patrick Fitzgerald gegenüber örtlichen Medien. „Wir unterstützen die Behörden bei ihren Ermittlungen“, fügte er hinzu. Er verwies darauf, dass sein Unternehmen von der DEA stets Listen erbeten habe, die die Namen von schwarzen Schafen unter den Onlinehändlern enthielten. „Mit diesen Anbietern haben wir, wenn wir von gesetzeswidrigem Verhalten erfahren haben, sofort jegliche Geschäftsbeziehung beendet“, betonte Fitzpatrick. Der Fall wird am 29. Juli im zuständigen Distriktsgericht von San Francisco verhandelt. (hs)