Berlin. Die FDP im Bundestag hat die Bundesregierung aufgefordert, stärker auf Wasserstoff als Energieträger zu setzen. „Die Bundesregierung zäumt den Gaul von der falschen Seite auf. Sie hat erst ein Klimapaket beschlossen und arbeitet jetzt an einer Wasserstoffstrategie“, sagte Fraktionsvize Michael Theurer der Deutschen Presse-Agentur. „Dabei muss man das Thema umgekehrtangehen: Wasserstoff muss ein wesentlicher Teil der Klimastrategie sein.“
Der Bundestag diskutiert an diesem Freitag einen FDP-Antrag, der die Forderung enthält, über die KfW-Bankengruppe und die Europäische Investitionsbank ab 2021 jährlich 500 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Damit sollen Anreize für private Investitionen in die industrielle Produktion von grünem Wasserstoff in Südeuropa und in Nordafrika geschaffen werden. „Sonnen- und windreiche Regionen in unserer Nachbarschaft bieten viel Potenzial, um grünen Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe auf Basis erneuerbaren Stroms herzustellen“, heißt es in dem Antrag.
„Es gibt hier die Möglichkeiten einer echten Gewinner-Gewinner-Strategie mit einer Entwicklungspartnerschaft mit Nordafrika und Wachstumsimpulsen für Südeuropa“, sagte Theurer. Ein Vorteil für Deutschland: „Statt Dutzende Millionen Autos mit Verbrennungsmotor zu Lasten der Umwelt vorzeitig zu verschrotten, können wir sie mit E-Fuels aus grünem Wasserstoff nahezu klimaneutral betreiben.“ (dpa/ja)