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Familienstartzeit lässt auf sich warten

06.06.2024 11:28 Uhr | Lesezeit: 3 min
Vater arbeitet am Laptop mit Baby im Arm, Kleinkind auf dem Sofa im Hintergrund
Die Familienstartzeit lässt noch immer auf sich warten
© Foto: Tanya Yatsenko/Westend61/picture alliance

In einem offenen Brief fordern Akteure aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft, dass die angekündigte Familienstartzeit in Kraft tritt. Diese sei nicht nur für die frühe Phase der Familiengründung wichtig sondern auch für Unternehmen sinnvoll.

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Ein Bündnis um den Sozialverband Deutschland (SoVD) mit 35 unterzeichnenden Akteuren aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft – vom Großkonzern bis zum kleinen Betrieb – fordern in einem Offenen Brief an die Bundesregierung: "Bringen Sie die angekündigte Familienstartzeit endlich auf den Weg, damit diese wichtige gleichstellungs- und familienpolitische Maßnahme noch in diesem Jahr in Kraft treten kann!"

Die zweiwöchige vergütete Freistellung nach der Geburt eines Kindes – für Väter, zweite Elternteile oder Vertrauenspersonen Alleinerziehender – ist im Koalitionsvertrag vereinbart und bereits für 2024 angekündigt. Dass die Familienstartzeit immer noch auf sich warten lässt, trifft auf großes Unverständnis.

Die frühe Phase der Familiengründung

Michaela Engelmeier, SoVD-Vorstandsvorsitzende unterstreicht die gemeinsame Forderung: "Uns ist die Einführung der Familienstartzeit wichtig, weil mit der Geburt eines Kindes in Partnerschaften wichtige Weichen gestellt werden: Je früher vor allem Väter verantwortlich sind für die Kindererziehung, desto gerechter ist die Arbeitsteilung in den Paarhaushalten. Davon profitiert die Berufstätigkeit der Frauen, das Wohl des Kindes und die Beziehung zwischen Vater und Kind." Die 35 Unterstützer des Offenen Briefs erklären: "Die bezahlte Freistellung stärkt die Bindung des zweiten Elternteils zum neugeborenen Kind und unterstützt eine aktive Rolle der Väter bei der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder von Anfang an. Wir befürworten diese Maßnahme daher als wichtigen Impuls für eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit in der frühen Phase der Familiengründung." Im Offenen Brief heißt es außerdem: "Das Wochenbett ist für viele Mütter eine körperlich und emotional anstrengende Zeit. Die gemeinsame Versorgung des Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt schafft hier Entlastung. So ist es aus unserer Sicht folgerichtig, die Familienstartzeit im Mutterschutzgesetz zu verankern." 

Familienstartzeit auch für Unternehmen sinnvoll

Und nicht nur gleichstellungspolitische Aspekte sprechen für die Familienstartzeit. Im Offenen Brief heißt es weiter: "Auch aus Sicht von Unternehmen ist die Einführung der Familienstartzeit zur Sicherung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs sinnvoll: Erwerbstätige Elternteile erwarten von ihren Arbeitgeber*innen zunehmend unabhängig von ihrem Geschlecht, dass diese ihren Bedarfen nach besserer Vereinbarkeit nachkommen." In den Reihen der Unterstützenden sind Unternehmen jeder Größe und aus den verschiedensten Branchen vertreten, darunter Großunternehmen, kleinere Handwerksbetriebe, Tech-Unternehmen, Betriebe der Gesundheitswirtschaft und zivilgesellschaftliche Verbände. Einige, wie Henkel, FUNKE Medien oder Comspace, bieten bereits Programme der bezahlten Freistellung rund um die Geburt an, welche teils noch über die geplanten zwei Wochen der Familienstartzeit hinausgehen. Die damit verbundene Finanzierung über die U2-Umlage ermöglicht, dass auch Beschäftigte kleinerer Unternehmen von einer Familienstartzeit profitieren.

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