Freiburg. „Weiterkämpfen“ empfahl Gerald Hensel, Vorsitzender des Ausschusses für Berufsbildung beim Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), um auch künftig noch Fahrpersonal zu finden. Der Verband des Verkehrsgewerbes Südbaden und die Straßenverkehrsgenossenschaft Südbaden hatten im Rahmen ihres Tags des Straßenverkehrs die Podiumsdiskussion „Kampf um die Köpfe“ initiiert, um nach Lösungen für den Fachkräftemangel zu suchen. Hensel erklärte die Strategie seines Unternehmens: „Ich sehe meine Zukunft darin, meinen Bedarf selbst auszubilden.“
Bei einer Umfrage unter 100 Logistikunternehmen in Niedersachsen hätten 66 Prozent angegeben, im Fachkräfte- und Fahrermangel die größte Herausforderung zu sehen, leitete Moderator Michael Cordes die Diskussion ein. Bei vielen Unternehmerkollegen sei die Problematik jedoch noch nicht angekommen, so die Erfahrung von Hensel. Solange der LKW nicht stehenbleibe, sei das Gehör bei den Kollegen nicht sonderlich ausgeprägt, stellte er fest. „Hier fehlt die Weitsichtigkeit, Probleme wahrzunehmen und zu lösen“, ergänzte er. In die Ausbildung einsteigen und die Personalpolitik zur Chefsache machen, lautete sein kollegialer Ratschlag. In fünf bis sieben Jahren würde sich die Thematik akut verschärfen, warnte Juliane Steudel vom Bundesamt für Güterverkehr (BAG). Dabei gebe es im Falle des Fachkräftemangels keinen Königsweg, so Christian Ramm von der Bundesagentur für Arbeit. Die Agentur habe unter anderem den Fokus darauf gesetzt, Menschen zwischen 24 und 35 ohne Ausbildung, zu Fachkräften auszubilden.
Weniger jammern, sonst kommen keine Bewerber
Beim Thema Fahrer- und Fachkräftemangel müssten Verlader und Transportdienstleister an einem Strang ziehen, benannte Gunnar Gburek vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) einen Weg. Er empfahl der Branche generell, weniger „zu jammern und mehr Selbstbewusstsein auszustrahlen. Sonst bekommt sie überhaupt keine Azubis mehr“, so Gburek. Das Thema Image spielte auch bei den anderen Diskutanten eine Rolle. „Man muss die Wertigkeit des Berufsbildes ausdehnen“, fand auch Hensel. „Die Fahrer dürfen nicht die Handlanger beim Be- und Entladen und auch nicht die Hilfskräfte des Handels sein“, nannte der Vorsitzende des Verbands Südbaden, Rolf Dischinger, eines der Probleme. Diese Zeiten hätten sich geändert, viele Unternehmen das aber noch nicht begriffen“, zeigte auch Gburek auf. Künftig würde der Fahrer zu teuer, als dass er noch die Zeit hätte, um auf- und abzuladen, so seine Prognose. Das würde sich wiederum auf das Image des Berufsbilds auswirken. Ausbilden, Kontakte knüpfen, das Gespräch mit Verbänden suchen und sich aktiv um sein Personal bemühen, lautete das Fazit, das die Diskutanten beim künftigen „Kampf um die Köpfe“ zogen. (bb)
Michael Schmalz
Nils Rehbein
W.Klipfel
Armin Ruttloff
Holger Kaarl-Schostag
Sachse
Markus Kranz
Alfred Fuhr
Udo Skoppeck
Zauberkiste
sielaff günter
Manuel Schmidt
Ilona Diedrichsen
Erika Lankes
Roland Hartmann
klitten
Christian Rumpf
D. O.
T. Schricker
Glastaxi
Roadrunner40FFM