Zeven. In die deutsche Eisenbahnverkehrs-Landschaft kommt Bewegung. Die in Zeven bei Bremen ansässige Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe- Weser GmbH (EVB) hat die Mehrheit an der Mittelweserbahn (MWB) übernommen. Das Ende 1998 gegründete Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) hat seinen Sitz rund 50 Kilometer südöstlich von Bremen. Minderheitsgesellschafter bleibt Hans-Peter Kempf, teilten die beiden Unternehmen jetzt mit. Die entscheidende Motivation für den jetzt vollzogenen Schritt besteht nach den Worten Kochs und Kempfs darin, die unterschiedlichen Stärken der beiden Bahnen zusammenzuführen und auch Kostenvorteile zu erzielen.
So hat sich sich EVB, an der das Land Niedersachsen mit 58 Prozent als Mehrheitsgesellschafter beteiligt ist, auf die Abwicklung von Seehafen-Hinterland-Verkehren spezialisiert und dabei eine starke Marktposition erarbeitet. Dabei arbeitet das Unternehmen schwerpunktmäßig mit dem Bremer Intermodal-Dienstleister Acos-Gruppe, dem Hafendienstleister Eurogate, dem Logistik-Unternehmen Rhenus-Gruppe sowie der im bayerischen Hof beheimateten Pöhland Containerlogistik zusammen.
Die MWB erbringt Schienengüterverkehrs-Dienstleistungen in Deutschland sowie einer Reihe von europäischen Nachbarstaaten mit Diesel – und E-Lokomotiven unterschiedlicher Leistungsklassen. Darüber hinaus verdingen sich beide EVU mit Rangier-Dienstleistungen auf der sogenannten "letzten Meile" in verschiedenen Seehäfen.
Die EVB, 1981 aus der Fusion von zwei Regionalbahnen aus dem Elbe-Weser-Raum gegründet, widmen sich über den Schienengüterverkehr hinaus auch dem Schienenpersonen- und Busverkehr und verfügen über Reisebüro-Beteiligungen. Das Unternehmen betreibt im Elbe-Weser-Dreieck ein eigenes, rund 235 Kilometer langes Schienennetz.
In Bremervörde betreiben die EVB einen modernen Wartungsstützpunkt für Schienenfahrzeuge. Hier werden in Zukunft auch die MWB-Loks betreut. Die Güterverkehre der beiden Unternehmen werden künftig gemeinsam vom MWB-Sitz in Bruchhausen-Vilsen aus disponiert. .
Koch und Kempf wollen sowohl den Mitarbeiterstamm - gegenwärtig 200 Mitarbeiter im Schienengüterverkehr - als auch den Fuhrpark weiter auszubauen. Aktuell disponieren beide Unternehmen über 70 Güterzuglokomotiven. (eha)