Bremen. Der Container-Terminal-Betreiber Eurogate-Gruppe rechnet in den kommenden Jahren mit einem noch schärferen Wettbewerb unter den verschiedenen Hafenstandorten in Europa. Die beiden wesentlichen Gründe für diese sich abzeichnende Entwicklung sind Kapazitätsausweitungen auf der Terminal-Anbieterseite sowie der weiter anhaltende Kosten- und Erlösdruck auf Seiten der Reeder. Diese gingen verstärkt dazu über, „die Strukturen ihrer Containerliniendienste“ anzupassen, was auch zur Folge hat, dass Hafen- und damit Terminalstandorte aus den Fahrplänen gestrichen und Anläufe auf weniger Standorte konzentriert würden. Die Eurogate-Gruppe sei allerdings mit ihrem engmaschigen Terminal-Netzwerk gut aufgestellt, betonte Thomas Eckelmann, Vorsitzender der Gruppengeschäftsführung des 1999 gegründeten Unternehmens am Mittwoch in Bremen bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2011.
Trotz eines insgesamt harten Wettbewerbumfeldes habe die Terminal-Gruppe „ein hervorragendes Jahresergebnis“ eingefahren, ergänzte Eckelmann. So stieg der Gesamtumschlag auf den verschiedenen Terminals um 5,2 Prozent auf 13,3 Millionen TEU. Bei einem Umsatz von gut 657 Millionen Euro (plus 9,6 Prozent) weist das Unternehmen einen Überschuss von 78 Millionen Euro aus (plus 26,6 Prozent). Die Investitionen erreichten 79 Millionen Euro und lagen damit um gut 24 Millionen Euro über dem Vorjahresniveau. Innerhalb der Gruppe waren zum Jahresende gut 7500 Mitarbeiter beschäftigt, davon rund 4460 in Deutschland.
Auf deutschen Terminals fiel der Mengenzuwachs mit 13,8 Prozent auf 7,9 Millionen TEU sogar noch größer aus als im Gruppendurchschnitt. Vor allem die Anlagen in Bremerhaven legten kräftig zu, nämlich um gut 21 Prozent auf rund 5,9 Millionen TEU. Hamburg hingegen verlor im Berichtsjahr gut 3,1 Prozent und pendelte sich auf gut 2,1 Millionen TEU ein. Im größten deutschen Seehafen wird der Terminal-Operator noch in der laufenden Dekade seine Umschlagkapazitäten um gut 1,9 Millionen TEU aufstocken. Die sogenannte „Westerweiterung“ seiner Terminals werde nach heutigem Kenntnisstand bis 2018 abgeschlossen sein, sagte Gruppengeschäftsführer Emanuel Schiffer. Mit Abschluss der Arbeiten werde Eurogate in Hamburg über sechs Millionen TEU-Umschlagkapazität verfügen. Schiffer wie auch Eckelmann betonten in diesem Zusammenhang, dass es die Vertiefungen von Elbe und Weser mit größter Priorität betrieben werden müssten, damit die Terminals auch die größten Containerfrachter uneingeschränkt abfertigen könnten.
Auch für 2012 erwartet Eckelmann eine weitere Steigerung von Mengen, Umsatz und Ertrag. Ein großes Augenmerk richtet das Unternehmen auf den Energieverbrauch. Der soll bis 2020 um gut 20 Prozent verringert werden. (eha)