Brüssel. Der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments ist besorgt über die „anhaltende Migrationskrise im Mittelmeerraum, vor allem die humanitären Aspekte aber auch ihre Auswirkungen auf den Seeverkehr (…), die Sicherheit der Schiffe und ihrer Mannschaften“. In einer Stellungnahme hat der Ausschuss die „EU-Behörden und die Mitgliedsstaaten“ aufgefordert, eine rasche Anlandung geretteter Flüchtlinge und Migranten, in den von den Schiffen gewählten Seehäfen sicher zu stellen und die Rettungsmaßnahmen der zivilen Schifffahrt zu unterstützen.
Der Ausschuss weist darauf hin, dass in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 47.265 Menschen aus dem Mittelmeer gerettet wurden, davon 13.475 von Handelsschiffen. Mehr als 300 Handelsschiffe seien in diesem Zeitraum aufgefordert worden, ihre Route zu ändern, um sich an Rettungsmaßnahmen zu beteiligen. Mehr als 100 Schiffe hätten Flüchtlinge tatsächlich an Land gebracht. Dafür seien jedoch weder die Schiffe ausgerüstet noch deren Mannschaften ausgebildet. Deshalb bestehe die erhöhte Gefahr von Unfällen auf dem Mittelmeer sowie Risiken für die Umwelt. Die Mitgliedsstaaten, Rat und Kommission fordert der Ausschuss auf, die Mittel für Rettungsmaßnahmen im Mittelmeer aufzustocken, „so dass Sicherheit und Grundrechte sowohl der Flüchtlinge (…) als auch der im Mittelmeer eingesetzte Schiffsmannschaften gewährleistet werden können“. (tw)