Brüssel. Die Seehäfen der 28 EU-Mitgliedsstaaten haben im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang ihrer Aktivitäten um rund einen Prozent verzeichnet, gemessen in Gewicht der gehandelten Güter. Die Gesamtmenge lag mit 3,7 Milliarden Tonnen um 0,2 Milliarden Tonnen unter dem Rekordniveau von 2008, aber um 0,2 Milliarden Tonnen über den Zahlen aus 2009, dem Beginn der Eurokrise. Die Zahlen veröffentlichte gestern das EU-Statistikamt Eurostat.
Demnach blieb Rotterdam mit 395,6 Millionen Tonnen gehandelter Güter weiter der umsatzstärkste Hafen in der EU, trotz eines leichten Rückgangs um 0,2 Prozent. Es folgen auf Platz zwei der Hafen von Antwerpen mit 164,5 Millionen Tonnen (-2,4 %) und der Hafen Hamburg auf Platz drei mit 113,5 Millionen Tonnen (-0,7 %). Die weiteren Plätze der Top-Zehn-Häfen belegen in abnehmender Reihenfolge Marseille (81,8 Mio.T., -3,1 %), Algeciras (74,6 Mio.T., +8,5 %), Amsterdam (71,2 Mio.T., +6,1 %), Immingham in Großbritannien (60,1 Mio.T., +5 %), Le Havre (59,2 Mio.T., -6,5 %), Bremerhaven (58,2 Mio.T., +4,3%) und Valencia (54,2 Mio.T., +0 %).
Bezogen auf einzelne Länder und berechnet in Prozent verzeichneten die stärksten Zuwächse die Seehäfen in Griechenland (+13), Lettland (+9) und Irland (+6), die größten Rückgänge Kroatien (-13), Estland (-10) und Finnland (-9). Für Deutschland gibt Eurostat ein Wachstum von 0,9 Prozent an.
Damit wuchs das Jahresgesamtvolumen in deutschen Seehäfen auf 298,8 Millionen Tonnen. an. In der Liste der EU-Länder mit dem größten Seehafen-Handelsvolumen bedeutet das Platz sechs. Platz eins nehmen die Niederland ein (543 Mio.T., + 2 %), gefolgt von Großbritannien (501 Mio.T., - 4 %), Italien (477 Mio.T., - 5 %), Spanien (422 Mio.T., + 5 %) und Frankreich (303 Mio.T., -6 %). (kw)