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Erstmals LNG von Rügener Terminal nach Norden verschifft

17.09.2024 14:55 Uhr | Lesezeit: 2 min
Die Regasifizierungsschiffe (FSRU) ENERGOS POWER (l.) und NEPTUNE liegen an ihrem Liegeplatz im Hafen Mukran auf der Insel Rügen.
Der Bau des umstrittenen Terminals vor Rügen wurde durch den Bund vor allem mit der Versorgungssicherheit für Deutschland begründet. Per Schiff geliefertes LNG wird dort wieder in den gasförmigen Zustand versetzt
© Foto: picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Zur Einspeisung von Gas ist eigens eine Pipeline durch die Ostsee vom Rügener LNG-Terminal verlegt worden. Das LNG nimmt von der Insel nun erstmals aber auch einen anderen Weg - per Schiff.

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Das Rügener Flüssigerdgas (LNG)-Terminal soll nach Plänen der Betreiber auch zur Versorgung nordischer Länder mit Gas per Schiff beitragen. Am Montag ist mit der „Coral Energy“ erstmals ein zuvor am Terminal in Mukran beladener Tanker in Richtung Schweden aufgebrochen.

Nach Angaben der Deutschen Regas soll diese Art der Weiterverteilung unter anderem Schweden oder Finnland zugutekommen. Dort gebe es kleine Regasifizierungsanlagen, die aber nicht von großen Tankern angesteuert werden könnten.

Der Bau des umstrittenen Terminals wurde durch den Bund vor allem mit der Versorgungssicherheit für Deutschland begründet. Per Schiff geliefertes LNG wird dort wieder in den gasförmigen Zustand versetzt und ins Gasfernleitungsnetz eingespeist. Auch auf die mögliche Versorgung europäischer Nachbarn etwa im Osten über die Leitungen wurde in der Vergangenheit verwiesen.

Laut Betreiber regelmäßiger Bedarf im Norden

Das Verladen des LNG Richtung Norden sei damit vergleichbar, erklärte die Deutsche Regas. Es bestehe in den nordischen Ländern ein regelmäßiger Bedarf für die derartige Weiterverladung. Zuvor sei das nur im niederländischen Rotterdam, belgischen Zeebrügge oder in Spanien möglich gewesen.

Kunden könnten dank des Rügener Terminals Kosten für den Transport durch die Nordsee sparen. Die Deutsche Regas betonte, nicht selbst mit dem LNG zu handeln und zu keinem Zeitpunkt Eigentümer des Gases zu sein. Vielmehr biete man die Weiterverladung als Service an.

Kritik von DUH und aus dem Schweriner Landtag

Mit Blick auf die Weiterverteilung kam Kritik von der Deutschen Umwelthilfe: Das Terminal diene nicht der Versorgungssicherheit Deutschlands. Die eigens dafür verlegte Pipeline durch den Greifswalder Bodden sei überflüssig.

Auch die Opposition im Schweriner Landtag kritisierte die Entscheidung. Jeder wisse, dass es die als Begründung für das Terminal angeführte Gasmangellage nicht gebe, erklärte der

CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende Daniel Peters. „Jetzt soll das Terminal sogar dazu dienen, Schweden mit Gas zu versorgen. Gut für Schweden, gut für den Eigentümer des Terminals, schlecht für die Rüganerinnern und Rüganer.“

Die energiepolitische Sprecherin der AfD-Bundestagsfraktion, Petra Federau, monierte, dass der angeblich zur Sicherung der deutschen Energieversorgung unumgängliche Terminal sich zu einem reinen Umschlagplatz für den internationalen Gasmarkt entwickle.

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